7. Einige Wort zur psychischen Situation von Amalgamvergifteten

Eine langjährige Vergiftung ist aus mehreren Gründen eine schwere Belastung für die Psyche der Erkrankten. Häufig stehen Menschen mit Amalgamvergiftungen sehr alleine da: von der Mehrzahl der Ärzte und Zahnärzte wird die Krankheit bisher gar nicht anerkannt. Und wer sie nicht sehen will, der sieht sie dann auch nicht und sucht immer weiter nach anderen Krankheitsursachen. Die, vor allem von vielen Zahnärzten betriebene Verharmlosung der Krankheit Amalgamvergiftung ist eine gefährliche Sache. Sie führt zum einen dazu, daß die Amalgamvergifteten selbst lange Zeit kaum glauben können, daß sie wirklich so krank sein können nur aufgrund einer Amalgamvergiftung und selbst nach anderen Verursachern weitersuchen, was ihre ganze Gesundung erheblich verzögern oder sogar verhindern kann.

Zum anderen führt sie auch die fehlinformierten Ärztinnen und Ärzte in die Irre, so daß die wahre Krankheitsursache ständig übersehen wird und daher auch nicht behandelt wird. Amalgamvergiftete gehen dann von einer Ärztin/von einem Arzt zur/zum nächsten, viele Untersuchungen werden durchgeführt, die keinen rechten Aufschluß ergeben und bei denen die Krankheit ohne Befund bleibt. Beispielsweise erbringt eine normale Blutuntersuchung keine Hinweise auf eine Amalgamvergiftung und die Kranken werden als gesund darstellt. Aber genau jene Blutuntersuchungen wie die Zählung des Verhältnisses der T-/B-Lymphozyten, die einen Hinweis geben können, wurden gar nicht durchgeführt. Es gibt viele andere Beispiele, die in diesem Zusammenhang hier aufgeführt werden könnten. Die normalen Untersuchungen liefern dann nicht die richtige Diagnose, und am Ende werden die Erkrankten mit ihrer Krankheit gar nicht ernst genommen und nicht selten auf Psychotherapeuten verwiesen, die dann ihrerseits vergeblich an ihnen herumtherapieren.

Vor Menschen in der Umgebung, Freunden oder Verwandten, beginnen die Erkrankten langsam, ihre Krankheit zu verstecken. Ohne eine definitive, ärztliche Diagnose zum Vorzeigen fehlt es anderen Menschen öfters an Verständnis für ihre kranken Mitmenschen, und da die Vergifteten selbst nicht wissen, was sie nun eigentlich haben und ungerne als 'Hypochonder' belächelt werden wollen, gehen sie nach einiger Zeit schon aus diesen Gründen Kontakten aus dem Wege. Mit zunehmender Vergiftung werden sie dann auch immer kraftloser und erschöpfter und müssen deshalb gesellschaftliche Verpflichtungen und Verabredungen immer häufiger absagen. Die Situation ist sehr frustrierend, zehrt am eigenen Selbstbewußtsein. Kein Wunder, wenn dann auch noch Krisen in der Partnerschaftsbeziehung auftreten.

Eine weitere psychische Belastung stellt die Krankheit selbst dar: wer wäre nicht nach einer Weile deprimiert, wenn es mit einem seit Jahren nur noch bergab geht, der Körper scheint an allen Ecken und Enden zu spuken. Jeder Tag beginnt mit Erschöpfung, man quält sich durch, um seine Pflichten zu erfüllen - und nachts im Bett kommt trotz großer Übermüdung kein oder fast kein Schlaf. Dieses langsame Vor-sich-hinsiechen währt monate- und jahrelang, nicht nur der Körper, sondern auch im Kopf 'spukt' es zunehmend mehr. Jeder, der einmal eine chronische Quecksilbervergiftung gehabt hat, weiß wie unglaublich viel Quecksilber im Gehirn "herumwurschtelt". Durch die Schädigung des limbischen Systems, welches für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist, können plötzliche Stimmungsschwankungen auftreten, Weingefühle, Wutausbrüche, Depressionen und andere emotionale Verstimmungen. Man versteht sich selbst nicht mehr, Selbstzweifel beginnen und werden durch das Unverständnis vieler Mitmenschen und Ärzte noch verstärkt. In der Zahnärzteschaft gibt es Veröffentlichungen über die psychisch Kranken in der Zahnarztpraxis im Zusammenhang mit Amalgamvergifteten. Eine makabre Verdrehung der Zusammenhänge: es landen wahrscheinlich mehr Amalgamvergiftete in den Praxen von Psychiatern als sogenannte psychisch Kranke in Zahnarztpraxen.

Die Gehirnschäden durch die Vergiftung bewirken ein schlechtes Erinnerungsvermögen, es entstehen peinliche Situationen für die Erkrankten durch plötzliche Gedächtnisausfälle, Sehstörungen und anderen Schadenswirkungen. Die Situation wirkt zunehmend verfahrener, und nur die Vergifteten selbst wissen, daß sie wirklich physisch krank sind und nicht eine psychische Erkrankung vorliegt. Sie werden immer verschlossener und menschenscheu. In ihrem kraftlosen Zustand fehlt ihnen dann auch die Energie, sich mit Ärzten oder Verwandten herumzustreiten, sie fügen sich in ihr Schicksal.

Falls Sie in dieser Situation sind, versuchen Sie inneren Abstand zu Ihrer Umgebung aufzubauen, das ist eine ganz gesunde Reaktion. Üben Sie Entspannung und Gelassenheit, um Ihre Kraft zu schonen und vertrauen Sie auf sich selbst und Ihr Einschätzungsvermögen, so daß Sie Ihr Selbstbewußtsein aufrechterhalten können in dieser schweren Zeit. Geben Sie nie die Hoffnung auf Ihre Gesundung auf.

Eine langjährige Amalgamvergiftung ist eine saure Angelegenheit, da hat man wenig zu lachen. Tun Sie öfters schöne Dinge, um Ihre Stimmung ganz bewußt aufzuheitern: ein entspannender Spaziergang in der Natur, oder schauen Sie sich lustige Filme an, denn Lachen ist gesund. Schaffen Sie sich etwas Abwechslung aus dem Dauermuff Ihrer chronischen Vergiftung, soweit es Ihnen Ihr Krankheitszustand erlaubt. Fügen Sie sich nicht in Ihr Schicksal, aber seien Sie geduldig mit Ihrem kranken Körper und stellen Sie ein kreatives, tägliches Gesundheitsprogramm zusammen, das gibt Ihnen auch Halt in schweren Phasen. Viele Amalgamvergiftete klagen über Depressionen und eine Art Selbst- oder Persönlichkeitsverlust, was sehr natürlich und verständlich ist. Durch die langjährige Krankheit werden nicht wenige arbeitsunfähig und arbeitslos. Da man auch zu kaputt ist, um noch Freizeitaktivitäten ausüben zu können, kann man sich auch nicht auf diesem Gebiet selbstbestätigen, das 'Ich' zerfällt immer mehr. Soweit es Ihnen Ihr Gesundheitszustand noch erlaubt, üben Sie einige sportliche Aktivitäten aus, das ist gesund für Leib und Seele: "a runner's high", daß ist das Stimmungshoch der Sportler nach dem Training, ist inzwischen ein wohlbekanntes Phänomen. Sport wird als Antidepressivmittel schon in einigen psychiatrischen Kliniken eingesetzt. Sportliche Betätigung setzt im Gehirn antidepressive Stoffe frei, von denen Amalgamgeschädigte offenbar einen Mangel haben. Menschen mit einer Enzephalomyelitis, einer bisher unerklärten Erkrankung der Gehirnhaut, die von mehreren Ärzten mit einer Amalgamvergiftung in Verbindung gebracht wird, helfen Antidepressiva in Tablettenform oder, "sportlich verabreicht" auch zum Einschlafen.

Falls Sie herausgefunden haben, daß Sie eine Amalgamvergiftung haben, wünschen wir Ihnen an dieser Stelle aufrichtig eine gute Genesung und hoffen, daß Ihnen das vorliegende Buch dabei behilflich sein kann.


zum Seitenanfang
 
Naturheilkunde Tagesklinik AG - Deutschhausstr. 28 - 35037 Marburg -
Telefon: 0 64 21 - 69 00 74 - Fax: 0 64 21 - 69 00 72
nhk-ag@gmx.de -  Datenschutzerklärung  -  Impressum