BM - Biologische Medizin Ausgabe 05/2000

Schwerpunktthema Erkältungskrankheiten:
Wemmer, U., Darmstadt: Rezidivierende Infektionen der oberen Luftwege im Kindesalter Schlüsselwörter: Adenoide Vegetationen (ICD-10: J35.1); akute obstruktive Laryngitis (ICD-10: J05.0); akute Otitis media (ICD-10: H65.0); akute Rhinitis, Rhinopharyngitis, Schnupfen (ICD-10: J00); Angina follicularis (ICD-10: J03.9); Erkältung, grippaler Infekt (ICD-10: J06.9); Infektionen der oberen Atemwege, Tonsillitis (ICD-10: J03.-)
Seiten 224-227

So genannte banale Infekte der oberen Luftwege mit Beteiligung von Nase, Rachen und Kehlkopf treten besonders während der kalten Jahreszeit bei Säuglingen und Kleinkindern in kurzen Abständen auf, sodass bei Eltern der Eindruck entsteht, ihr Kind sei ständig krank. Etwa ein Drittel aller Patienten in der kinderärztlichen Praxis besteht aus Kindern mit Husten und Schnupfen. Da 80-90% dieser Infekte viraler Genese sind, muss der Arzt immer wieder erklären, dass es keine kausale Therapie gibt und die Infekte innerhalb einer Woche spontan abheilen. Allenfalls kann er die Symptome mildern. Erst wenn sich die Zahl der Infekte auf mehr als 12-15 pro Jahr steigert und speziell wenn es sich um bakterielle Infektionen handelt, mit starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, sollte eine Abklärung der Immunlage erfolgen. Tatsache ist, dass die Mehrzahl der viralen Infekte selbstlimitierend und gutartig verläuft und dass sie sich im Kleinkindesalter jährlich 6- bis 10-mal wiederholen können, ohne dass eine dauerhafte Immunität entsteht.

 

Schmidt, M., Greffen: Infektanfälligkeit: Therapieoption mit Zink-Histidin
Schlüsselwörter: Antiallergische Effekte, Immunsystem, Zink-Histidin, Zinkmangel
Seiten 228-232

Zinkmangel ist nicht nur in Dritte-Welt-Ländern ein relevantes Thema. Er ist auch in westlichen Ländern anzutreffen. Wegen der schwierigen Diagnosestellung könnten die Fallzahlen möglicherweise um Größenordnungen zu niedrig liegen. Kinder, schwangere Frauen, ältere oder sportlich aktive Menschen oder Patienten mit Diabetes mellitus profitieren auch dann von einer Zinksupplementation, wenn sie keine eindeutigen Zinkmangelsymptome aufweisen. Zink wirkt unterstützend auf das Immunsystem, was nicht nur die bekannten Effekte gegen Erkältungen, sondern auch die weniger bekannte antiallergische Wirksamkeit erklärt. Bioverfügbarkeit und Wirkspektrum sind von dem für die Supplementation eingesetzten Komplex abhängig.

 

Originalien: Heine, H., Baden-Baden: Autoimmunität - aus biologisch-medizinischer Sicht
Schlüsselwörter: Antihomotoxische Medizin, Autoimmunität, Homöopathie, Immunologische Beistandsreaktion, Immunologische Toleranz, Kreuzreaktionen
Seiten 233-241

:

Jede anhaltende Störung des Immunsystems, das heißt jeder länger andauernde entzündliche Prozess, birgt die Gefahr einer autoimmunen Erkrankung. Autoimmunität bedeutet Aggression gegen sich selbst. Dies kann viele Ursachen haben, wobei Kreuzreaktionen, das heißt zu hohe immunologische Ähnlichkeit zwischen Freund und Feind, zu krankmachenden Verwechslungen führen. Angriffe gegen das immunologische Selbst nehmen weltweit zu, verursacht durch falsche Ernährung, Umweltverschmutzung und Stress. Biologische Medizin muss diese Komplexität berücksichtigen, vor allem durch Stärkung der immunologischen Toleranz. Dies ist möglich durch vermehrte Aktivierung von regulatorischen Th3-Lymphozyten mit reaktiver Freisetzung des entzündungshemmenden TGF-beta. Dies wurde im Zusammenhang mit der Immunologischen Beistandsreaktion durch Antihomotoxische Therapie diskutiert.

 

Strösser, W., Weiser, M., Bühl: Lebensqualität bei Patienten mit Schwindel - Homöopathikum im Doppelblind-Vergleich
Schlüsselwörter: Vertigoheel®, Betahistin, Schwindel, klinische Studie, Lebensqualität
Seiten 242-247

>In der vorliegenden Studie wurde neben der Wirksamkeit von Vertigoheel® auf Häufigkeit, Dauer und Intensität von Schwindelanfällen auch die Wirksamkeit von Vertigoheel auf die Lebensqualität bei Patienten mit Schwindel unterschiedlicher Genese im Vergleich zu Betahistin geprüft, da Aspekte der Lebensqualität in Verbindung mit einer genauen Beobachtung der Schwindel-Symptomatik für die richtige Wahl der medikamentösen Therapie entscheidend sein können. In 15 Arztpraxen wurden insgesamt 119 Patienten mit Schwindel in die Studie eingeschlossen und täglich doppelblind entweder mit 3-mal 15 Tropfen oder mit 3-mal 6 mg Betahistin sechs Wochen lang behandelt. Die Lebensqualität wurde anhand des SF-36 Health Survey und eines schwindelspezifischen Fragebogens psychometrisch bestimmt. Die physische und psychische Gesundheit als Ausdruck der Lebensqualität wurde durch die Behandlung mit Vertigoheel signifikant verbessert und erwies sich zur Therapie mit Betahistin äquivalent.

 

Das klinische Bild: Wemmer, U., Darmstadt: Übergewicht und Adipositas
Seiten 248-252

>Übergewicht ist in der westlichen Welt bei den meisten Menschen eine Folge der Überernährung mit hochkalorischer fett- und zuckerhaltiger Kost. Obwohl der Verbrauch kalorienhaltiger Nahrungsmittel in Deutschland seit 1980 zurückgegangen ist, liegt der Fettverzehr immer noch weit über der empfohlenen Menge (6). Bereits 1994 (letzte valide Daten) war die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands übergewichtig und fast jeder sechste adipös (15). Einen weiteren wichtigen Faktor bildet der Bewegungsmangel, da zwei Drittel der Erwachsenen in Nordamerika und Mitteleuropa körperlich inaktiv sind, was bedeutet, dass sie sich im Alltag nur wenig bewegen und keinerlei Sport betreiben (13). Körperliche Arbeit verrichten nur noch wenige, die Arbeitsvorgänge sind automatisiert, das Auto wird selbst für kurze Wege benutzt. Dazu kommt stundenlanges Sitzen am Computer und vor dem Fernsehgerät (mit unkontrolliertem Verzehr hochkalorischer Lebensmittel und Aufnahme von Alkohol). Ernährungsbedingte Krankheiten verursachen in Deutschland jährlich Kosten in Höhe von 30 Milliarden DM, davon 2,5 Milliarden DM für Medikamente, 15 Milliarden DM für Arbeitsausfall und 8 Milliarden DM für Krankenhausbehandlung (8).

 

Bericht aus der Praxis: Vasilenko, I.V., Bannikov, M.Y., Stavropol (Russland) Anwendung von homöopathischen Komplexmitteln in der Behandlung akuter kindlicher Speiseröhrenverätzungen
Seiten 253-254

Die Behandlung kindlicher Speiseröhrenverätzungen und ihrer Folgen bildet ein großes Problem in der Kinderchirurgie. Trotz der Erfolge konservativer Maßnahmen kommt es immer wieder zur stenosierenden Narbenbildung mit Strikturen, die eine langfristige Nachbehandlung mit Bougierung erfordern. Die Autoren beschreiben die kombinierte allopathische und Antihomotoxische Behandlung von zwölf Kindern im Alter von 11/2 bis 31/2 Jahren mit einer durch Essigsäure verursachten Verätzung der Speiseröhre. Die zusätzliche Gabe von Traumeel S und Mucosa compositum führte zu einer deutlichen Rückbildung der Schleimhautläsionen innerhalb der ersten Woche, so dass die orale Nahrungsaufnahme wieder möglich war. Die Kontroll-Ösophagoskopien ließen eine Abheilung der Läsionen innerhalb von fünf Wochen erkennen und ergaben auch nach vier Monaten keinen Anhalt für die Ausbildung einer Striktur.

 

Medizin für die Praxis: Frase, W., Baden-Baden: Antihomotoxische Therapie von Erkältungskrankheiten der oberen Atemwege
Seiten 255-257

Husten, Schnupfen und Fieber sind Ausdruck einer Erkältungskrankheit. Daran erkrankt der Bevölkerungsdurchschnitt bis zu viermal jährlich. Der Kranke möchte diese Symptome so schnell wie möglich wieder in den Griff bekommen. In der Bevölkerung wächst das Interesse an einer "sanften und natürlichen" Behandlung. Erkrankungen der oberen Atemwege (Rhinitis, Sinusitis, Laryngitis) dürfen nicht unbehandelt bleiben. Wenn es zu einer Chronifizierung kommt, stellen sie ein Herdgeschehen dar, das den gesamten Organismus belastet und das Immunsystem permanent schwächt.

 

Neue homöopathische Arzneimittelprüfungen in der Antihomotoxischen Medizin: King, G., Riley, D.S., Stock, W., Baden-Baden: Pyridoxinhydrochlorid und Riboflavinum
Seiten 258-262

Homöopathische Arzneimittelprüfungen sind nach heutigen arzneimittelrechtlichen Bestimmungen als klinische Studie zu bewerten. Der Schwerpunkt einer homöopathischen Arzneimittelprüfung (hAMP) liegt in der Sammlung von für die homöopathische Therapie verwertbaren Symptomen, weniger auf der potenziellen Toxizität der Prüfsubstanz. In regelmäßiger Folge werden die von David S. Riley (USA) seit 1993 durchgeführten homöopathischen Arzneimittelprüfungen und deren Ergebnisse vorgestellt. Es handelt sich bei den geprüften Substanzen um Wirkstoffe, die in homöopathischen Antihomotoxika verwendet werden und für die bislang keine Ergebnisse einer kontrollierten Arzneimittelprüfung vorgelegen haben. Die Originalergebnisse liegen in englischer Sprache vor. Leiter der hAMP war in allen Fällen David S. Riley. Dies ist die 15. Folge.


zurück  zum Seitenanfang
Naturheilkunde Tagesklinik AG - Deutschhausstr. 28 - 35037 Marburg -
Telefon: 0 64 21 - 69 00 74 - Fax: 0 64 21 - 69 00 72
nhk-ag@gmx.de -  Datenschutzerklärung  -  Impressum