Magazin Bio - Ausgabe 03/2001

Endlich wieder Spaß am Essen

Der große BIO-Wegweiser für die Wende auf dem Speisezettel

In keinem anderen Land der Welt wird - prozentual aufs Gesamteinkommen bezogen - so wenig Geld fürs Essen ausgegeben wie in der relativ reichen Bundesrepublik. Was können, was müssen wir tun nach dem Denkzettel BSE und anderen selbst gemachten Katastrophen? Mit diesem großen Ernährungsreport zeigt Norbert Messing auf, wie Essen wieder Spaß macht und wie wir es mit gutem Gewissen

Warum echte Naturkost Not tut

Im angelsächsischen Raum geistern immer einmal wieder Fälle von so genanntem Breathism durch die Medien. Es geht dabei um Menschen, die vorgeben, von Licht und Luft auskömmlich leben und auf Nahrung ganz verzichten zu können. Seit einiger Zeit ist es die Australierin Jasmuheen, die ein solches Kunststück sogar in Kursen und Vorträgen weiterzuvermitteln versucht. Schön wär's ja. Aber ob es funktioniert? Daran darf man begründete Zweifel anmelden. Wenn doch: Wir würden uns manches Übel ersparen. Weder BSE noch Tierarzneimittel im Fleisch und Pestizide in und auf Feld-Früchten bräuchten uns zu kümmern, geschweige denn Kalorien, denn Lichtnahrung macht nicht dick.

Bilder aus der Zukunft?

Die gute alte Zeit, die bäuerliche Idylle, das beschauliche Landleben - kehren sie wohl irgendwann zurück? Gab es sie überhaupt jemals, und hatte der Landmann bei all seiner Plackerei überhaupt ein Auge für die Schönheiten der Natur? Wie bezaubernd sie sein könnten, die "Freuden des natürlichen Lebens", dem kann man blätternd nachspüren in dem nachfolgend aufgeführten, kunstvoll aufgemachten Prachtband. Das Buch lockt nicht nur aufs Land, es weckt überdies Sensibilität für die Umwelt und die Verbundenheit mit den Mitgeschöpfen. Eine Fundgrube für Tipps, um mit den Hervorbringungen und Schätzen der Natur sorgsamer zu haushalten: F. Pleterski / R. Habinger: "Die Freuden des natürlichen Lebens". Ein guter Ratgeber zum Selbstversorgen von Leib und Seele, Verlag Christian Brandstätter 1998, Großformat, DM 59,80. "Wege aus der Ernährungskrise" zeigt das ebenso hintergründige Buch von José Lutzenberger und Franz Theo Gottwald, Campus Verlag 2001, DM 36,-. Neben zahlreichen praktischen Lösungen und Ernährungstipps werden hier auch Wege für die Landwirtschaft der Zukunft aufgezeichnet. Einen manchmal wehmütigen und in vieler Hinsicht nachdenklich oder zornig stimmenden Blick zurück in Sachen Ernährung ermöglicht eine schwer gewichtige aber nicht schwere Lese-Kost: G. von Paczensky / A. Dünnebier: "Kulturgeschichte des Essens", Orbis Verlag 1999, DM 29,80.

Was ist eigentlich BSE-Risikomaterial?

In diesem Zusammenhang liest man meist nur von "Nervengewebe". Hochinfektiös ist aber noch sehr viel mehr. Wir führen die vollständige Liste der bisher bekannten Risiko-Materialien hier auf, auch wenn manchem dabei der Appetit vergehen dürfte. Messer und Gabel also weg von: Lunge, Darm (-Bestandteilen), Blut, Milz, Bries, Herz, Leber, von Mandeln und Augen, natürlich auch von Hirn und Rückenmark, Wirbel- und Röhrenknochen. Alle aufgeführten Teile vom infizierten Rind enthalten die gefährlichen Prionen. Nicht alle sind aber in Futter- und Lebensmitteln verboten. Weder Milz noch Bries noch Blut noch Leber noch Lunge noch Röhrenknochen noch Herz. In der Wurst war schon immer viel mehr drin als rauskommen durfte. Fragen Sie Ihren Metzger also, wie er es mit Bries und Milz hält ...

Bittere, infektiöse Pillen?

Die Mehrzahl der Medikamente enthält Rinderbestandteile. Ob die von der Pharmazie ins Feld geführten "strengen Auflagen" bei der Herstellung wirklich schützen? Wer wollte dafür seine Hand ins Feuer legen? Erst im März 2001 wurde eine Verordnung verabschiedet, welche die Verwendung von Hochrisikomaterial von Rindern, Schafen und Ziegen in Arzneimitteln künftig untersagt (muss noch vom Bundesrat gebilligt werden). Bislang hat die Pharmazie solche Gewebe offensichtlich in großem Maßstab eingesetzt, ohne dass der Pillenschlucker dies wusste. Auch Vegetarier dürften dies mit Interesse zur Kenntnis nehmen.

Wo gibt's Bio-Fleisch?

Auf den Seiten von www.soel.de (unter dem Menupunkt "Adressen") findet sich eine Liste von Bio-Metzgern. Naturland verschickt auf Anfrage Anschriften von Direkt-Vermarktern und Verkaufsstellen: Tel. 089-898082-0, E-Mail: naturland@naturland.de. Anbieter von Bio-Fleisch können auch aufgespürt werden über www.carechannel.de/cgi/BF/bf.cgi (Service-Seiten des ÖKO-TEST-Magazins). In Österreich lassen sich Bezugsquellen ausfindig machen über www.bioclub.at.


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