Naturheilpraxis - Ausgabe 01/2003
Chronische Krankheiten, Krebserkrankungen und altersbedingte Veränderungen:
Prävention – ein Überblick

von Rainer M. Konrad

Zwischen Geburt und Tod können beim Menschen mehrere Jahrzehnte liegen. In dieser Zeitspanne wird das Leben jedoch von diversen Krankheiten bedroht. Wann chronische Erkrankungen, Krebskrankheiten und Altersveränderungen auftreten, die alle das Lebensgefühl des einzelnen in unterschiedlicher Stärke beeinflussen, hängt von den Lebensumständen und oftmals mehr vom Verhalten der Menschen selbst ab. Dies Wissen wird durch die Kraft und den Elan der Jugend nicht beachtet und durch gespannte Erwartungshaltung alle Nachdenklichkeit über Alter und Gebrechen verdrängt. Werden doch von den Achtzehnjährigen schon die über Dreißigjährigen als Gruftis bezeichnet.
Dies mag zutreffen, haben doch alle relevanten physiologisch-chemischen Prozesse der einzelnen Körperzelle ihren Höhepunkt um das 30. Lebensjahr erreicht, und ihre Funktionen nehmen dann allmählich in linearer Weise ab.

An der Haut lässt sich diese Entwicklung leicht erkennen, denn die innere Uhr der Haut hält sich nicht an den Lebenskalender. So unterliegen die Alterungsvorgänge der Haut, wie alle Organe des Körpers, inneren und äußeren Einflüssen. Genetische Kontrollen, individuell schnell nachlassenden Hormonproduktion, die Lebensweise und das Verhalten des Einzelnen sind ausschlaggebend.

Unter der Haut spielen sich in Organen und Organsystemen ebenso altersassoziierte Degenerationen ab. Doch nicht der physiologische Prozess des Alterns, sondern Krankheiten bestimmen weitgehend den Funktionsverlust im Alter. Damit sind zahlreiche chronische Erkrankungen und auch Krebskrankheiten eingebunden in den Alterungsprozess des Menschen.

Die Lebenserwartung des Menschen in Deutschland hat seit 1900, also innerhalb eines Jahrhunderts um gut 35 Jahren zugenommen. Das Durchschnittsalter der bundesdeutschen Frauen liegt heue bei 80 Jahren, das der Männer bei 74 Jahren. Statistische Berechnungen ergeben eine weitere Zunahme der Lebenserwartung bei Erreichen eines bestimmten Alters. So besitzen Frauen bzw. Männer noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von z. B. mit 75 Jahren noch 11,6 bzw. 9,4 Jahren.

Zur Zeit beträgt der Anteil der über 65-Jährigen 17%, bis zum Jahr 2030 steigt dieser Wahrscheinlich auf über 25%, zur Zeit leben in der BRD 1,2 Millionen über 85-Jährige, im Jahre 2030 wird sich diese Zahl auf 2,4 Millionen erhöhen. Somit entwickelt sich die BRD zu einer überalterten Gesellschaft. Dies wird nicht ohne Einfluss auf eine veränderte Inzidenz chronischer Erkrankungen und auch Krebserkrankungen bleiben.

Die Inzidenzrate maligner Erkrankungen für unter 65-Jährige liegt etwa bei 200 / 100.000

Für über 65-Jährige bei 2000 / 100.000

Die Mortalitätsrate maligner Erkrankungen für unter 65-Jährige beträgt 70 / 100.000

Die Mortalitätsrate maligner Erkrankungen für über 65-Jährige 1000 / 100.000 (Wedding/Höffken)

3. Modifikation des life style
Durch Kenntnisse der Forschungsergebnisse der Ernährungsmedizin, der Biologie, der Genetik und der Molekularbiologie haben sich neue Wege geöffnet, die vor 50 Jahren undenkbar gewesen waren. Ein langes Leben in Gesundheit zu erleben, war jeher ein Wunschtraum der Menschheit. Diesem Traum sind wir ein Stück näher gekommen. Ob wir ihn halten und in die Tat umsetzen können und wollen ist eine individuelle Frage und Einstellung. Prävention hat bereits in der Kindheit zu beginnen und ist das ganze Leben fortzusetzen. Zweifel ist bei unserer "Spaß- und Love"- Gesellschaft angebracht. Große Erfolge dürften aber einem 80-jährigen "Paulus" wohl nicht mehr beschieden sein. Deswegen sind Eltern und Pädagogen gefragt.

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