Naturheilpraxis - Ausgabe 02/2003
Regulationstherapie = Komplexhomöopathie
von Karl Otto Franke
    Hippokrates von Kos (460 bis 377 v.Chr.) gilt als Begründer und gleichzeitiger Urvater der westlichen Medizin.
    Er definierte Krankheit aufgrund von „schlechter Säftemischung“: man spricht von der Humoralmedizin.

    Störung der Zusammensetzung und Verteilung der Körpersäfte (Dyskrasie) bedeutet, Krankheit bedeutet Regulationsstörung, bildet den Nährboden für Krankheiten.

    Durch mangelhafte Ausscheidung über Leber, Darm und Niere kann es zur Dyskrasie, Anhäufung von Schadstoffen durch Belastung der Körpersäfte, und damit zur Erkrankung kommen. Endogene wie exogene Faktoren sind entscheidend.

    Zelluläre Erkrankungen entstehen erst dann, wenn auf Dauer die Regulationsvorgänge im humoralen System der Grundregulation und des Fließgleichgewichtes gestört sind, je nach Konstitution, Disposition und Kondition des Einzelnen.

    Eine ausgeglichene Mischung und Verteilung der Körpersäfte (Eukrasie) wurde und wird als Grundlage der Gesundheit verstanden.
    „Unbedingte Voraussetzung für einen gesunden Organismus ist also die intakte Reaktionsfähigkeit der Grundsystems.“

    Die Komplexhomöopathie bewirkt eine Gegenregulation im Gesamtorganismus und eine Mobilisierung der gestörten Stoffwechselvorgänge je nach Zusammensetzung der Kombinationen, sie erreicht eine Umstimmung in den unterschiedlichen Organstrukturen so wie in ihren Regulationsvorgängen, sie unterstützt dadurch die Selbstheilungskräfte des Gesamtorganismus.

    Durch die Unterstützung der Konstitution so wie der unterschiedlichen gestörten Organstrukturen und deren Ausscheidungsstörungen, aber auch durch Ausgleich von Mangelerscheinungen eines gestörten Organismus erreicht man eine Kaskade von Gegenreaktionen, die zu einer Umstimmung im Gesamtorganismus führt.

    Heute haben wir 80% chronische Erkrankungen unter den Patienten. Hierauf sprechen homöopathische Komplexmittel regulativ besonders gut an.

    Jeder Bestandteil eines homöopathischen Komplexmittels sollte einen positiven Beitrag zur Gesamtbeurteilung leisten.

    Im Truw Heilsystem z.B. werden schon seit fast 100 Jahren Komplexmittel aus der Erfahrung bei unzähligen Patienten erfolgreich erprobt. Die von Heinrich Hense komponierten Truw Composita sind logisch zusammengesetzt, sind homotrop – hererotrop – heterolog , so wie additiv synergistisch auf das gleiche Krankheitsbild eines Organismus regulativ ausgerichtet - im Sinne der Bürg´schen Regel.

    Heinrich Hense kombinierte seine Composita mit der Augendiagnose und prägte den Begriff: „Das Rezept aus dem Auge“. Hense erstellte hierzu eine eigene Konstitutionslehre anhand der Iris. In der Iris kann man sehr früh die Anlage zu bestimmten Krankheiten erkennen, selbst wenn sie noch nicht ausgebrochen sind und der Patient noch beschwerdefrei ist. Aufgrund dieser Aussagekraft hat eine sofortige gezielte Therapie mit Komplexmitteln die größten Erfolgsaussichten. Natürlich ergänzen klassische und moderne Diagnosemethoden zur Ausschlussdiagnose das Bild der Gesamtdiagnostik.
Die therapeutische Anwendung der organotropen Komplexmittel-Homöopathie
von Claudia Röll-Bolz
    Das Ziel einer homöopathischen Behandlung ist es, die jedem Menschen innewohnende Energie – die Lebenskraft – so zu stärken, dass die Krankheit sich auflöst. Durch die Gabe geeigneter homöopathischer Arzneien soll die Ordnung und Harmonie im Bereich der Lebenskraft wieder hergestellt werden.

    Als Arzneimittel stehen dabei sowohl homöopathische Einzelmittel als auch Kombinationsarzneimittel, d. h. Mischungen aus zwei oder mehr homöopathischen Einzelmitteln, zur Verfügung. Die Vorgehensweise des Therapeuten zur Arzneimittelwahl richtet sich dabei vor allem nach der persönlichen Erfahrung und der Therapieausrichtung in der jeweiligen Praxis.
Leben auf halber Flamme
Praxiserfahrungen mit Pfeifferschem Drüsenfieber

von Margret Madejsky
    Definition, Inkubation & Verlauf
    Die infektiöse Mononukleose, auch Pfeiffersches Drüsenfieber genannt, wird durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöst. Die Inkubationszeit liegt bei ein bis sechs Wochen. Übertragen wird das Virus durch den Speichel von Erkrankten oder Virusträgern, wobei am häufigsten Jugendliche und junge Erwachsene erkranken. Ferner hat die Mononukleose einen Frühjahrs- und Herbstgipfel und es gibt verschiedene Verlaufsformen. Die meisten Infektionen bleiben wohl subklinisch und werden als Erkältung mit Halsschmerz verkannt. Ein Teil der Infizierten leidet unter Fieber um die 38 bis 39 Grad, Angina mit weißlichen Belägen, partieller oder generalisierter Lymphdrüsenentzündung mit kleinen derben Lymphknoten und Milzschwellung, ab der zweiten Woche tritt eventuell ein masernartiger Ausschlag hinzu. Vor allem bei Abwehrgeschwächten und im Erwachsenenalter neigt die Mononukleose zur Chronifizierung. Dann mündet eine Infektion vielleicht nach grippeähnlicher Erkrankung mit Lymphbeteiligung in extreme Erschöpfung, welche unbehandelt viele Monate anhalten kann. Außerdem zählt das Epstein-Barr-Virus zu den onkogenen Viren, es wurde u.a. mit Leukämie, Hodgkin-Krankheit und Lymphom in Verbindung gebracht.

    Aufmerksam wurde ich auf das Pfeiffersche Drüsenfieber, als vor mehr als zehn Jahren die erste Patientin mit der Diagnose "Pfeiffer" kam und den Rat ihres Hausarztes wie folgt zitierte: "Da müssen Sie eben auf halber Flamme weiterleben". Sie hatte sich nach eigener Aussage von einer schweren Erkältung mit Halsschmerz und Lymphknotenschwellung nicht mehr erholt und litt seither unter totaler Erschöpfung und depressiver Verstimmung. Jeder Eimer und jede Einkaufstasche schien doppelt so schwer zu wiegen und jegliche Freizeitaktivität wurde fortan wegen extremer Mattigkeit gemieden. Sonst nicht so zimperlich, ging die Patientin erst zum Arzt, als sie merkte, dass sie sich von dieser "Erkältung" gar nicht mehr erholen würde und als ihre Lebenslust in Folge der andauernden Energielosigkeit stetig sank. Der Arzt stellte mittels Bluttest Antikörper gegen Epstein-Barr-Virus fest und gab der Patientin nichts als den oben zitierten und nicht gerade ermutigenden Ratschlag mit auf den Weg.

    Nach einer Eingangsanamnese, die abgesehen von einer familiären Thromboseneigung wenig Auffälliges lieferte, entschied ich mich für folgendes Behandlungskonzept:
    1. Die Basis bildeten damals Pascotox Tropfen, die inzwischen leider vom Markt genommen wurden. Das Komplexmittel hatte sich bis dahin bei Virusinfektionen aller Art bewährt. Heute kann man bspw. auf Pascoleucyn von Pascoe ausweichen.
    2. Neben der immunstimulierenden Basis boten sich noch Thymus Mucos Tabletten als spezifische Antwort auf die Virusinfektion an.
    3. Außerdem erhielt die Patientin für sechs Wochen einmal wöchentlich eine Gabe der Nosode Pfeiffersches Drüsenfieber D30 von Staufen-Pharma.
    4. Schließlich bekam sie noch Phosphorus D30, das sich als eines ihrer Konstitutionsmittel erwies und ohnehin zu den besten Erschöpfungsmitteln der Homöopathie zählt.
    Ergebnis: Die Patientin spürte schon nach wenigen Tagen, dass es aufwärts geht, und war nach etwa vier Wochen wieder so fit wie vor der Infektion.
Homöopathie – Theorie und Praxis
von Gerd U. Radtke
    Zu den Wirkmechanismen homöopathischer Arzneien
    Seit Samuel Hahnemann die Behandlung "Kranker" mit homöopathischen Arzneien in die medizinisch therapeutische Versorgung des Menschen eingeführt hat, besteht ein Widerstreit zwischen der Schulmedizin einerseits und der Naturheilkunde andererseits über den Nachweis der Wirkung homöopathischer Arzneien, über das Ja oder Nein, und wenn Ja, warum?

    Im Folgenden sollen einige Aspekte aus einer Fülle solcher herausgegriffen werden, die die Wirkweise der Homöopathie aus biophysikalischer und biogeometrischer Sicht beleuchten und, so hoffe ich, Anlass zu kritischer, aber auch konstruktiv vertiefender Diskussion geben sollen.

    Homöopathie und Spagyrik – eine lange Geschichte
    Nun war Hahnemann nicht der Erste, der sich mit Verdünnungen und Potenzierungen natürlicher Substrate und ihrer arzneilichen Anwendung am Menschen befasste. Die Spagyrik war schon zu seiner Zeit eine seit Plotin, einem Neuplatoniker des 3. Jahrhunderts n. Chr. (1), bekannte und gebräuchliche Methode, sich natürlicher Substrate im Sinne einer Stoffumwandlung, dem Trennen und wieder Vereinigen, zur Therapie teils schwer Kranker zu bedienen. Der Grundgedanke der Stoffumwandlung und das Einbringen des Resultats ist auf Platon (2) selbst zurückzuführen und beruht auf der algebraischen Kombination geometrischer Urformen, die wir –gut sichtbar- in kristallinen Strukturen wiederfinden.

    Hieraus entwickelten sich im 16. Jahrhundert die "paracelsischen" Arkanmittel, spagyrische Substanzen, die die drei Grundsubstanzen Mercurius (Geist), Sulphur (Seele) und Sal (Körper) beinhalten und die aus der "prima materia" hervorgehen (3). Grundgedanke der nach diesem Prinzip aufbereiteten Arzneien war die Vereinigung von Körper, Geist und Seele des Kranken mit den nicht nur stärkenden, sondern über das rein Stoffliche erhabenen kosmischen Grundsubstanzen, ausgezogen und durch die spagyrischen Reinigungs- und Vereinigungsprozesse (feinstofflich) erhöhte Seinstrinität: Mercurius, Sulphur und Sal. Schlicht gesagt: Das homöostatische Gleichgewicht, als so genannte Krankheit destabilisiert, wurde durch eine feinstoffliche kosmische Grundregulation wieder hergestellt.

    Spagyrik und Homöopathie folgen dem gleichen Grundgedanken, nämlich Ähnliches mit Ähnlichem bzw. Gleiches mit Gleichem in ein "Gleich"gewicht zu bringen. Nur die dahinter stehende Philosophie ist jeweils eine andere.

    Stofflich oder Feinstofflich sind aber für uns Begriffe, die nicht nur von ihren medizinischen Ergebnissen her zu beurteilen sind, sondern ihr Funktionsprinzip gilt es zu hinterfragen und zu erkennen. Und hier sind wir wieder bei dem eingangs erwähnten Widerstreit zwischen den Disziplinen.
Unbeachtete Heckenrose mit erstaunlichen Heilwirkungen
von Bruno Vonarburg
    In der einschlägigen Literatur der Pflanzenheilkunde führt die Heckenrose ein unbeachtetes Schlummerdasein; einzig die Hagenbuttenfrüchte werden aufgrund ihrer Vitamin-C-reichen Wirkung beschrieben. Doch die Blüten der wilden Rose besitzen erstaunliche Heilkräfte, um Schmerzen zu stillen, die Nerven zu beruhigen und das Fieber zu senken.
    Heckenrosen, auch Hundsrosen genannt, sind Wildformen der zahlreichen Gartenrosen, die hier und dort in verschiedensten Farbvariationen und Formen prangen. In der Schweiz sind über 30 wilde Rosenarten bekannt, die von der Ebene bis zur Waldgrenze gedeihen. Im Buch "Flora Helvetica" von Konrad Lauber und Gerhart Wagner (Haupt Verlag Bern) werden die verschiedenen Sorten anhand von spezifischen Artengruppen eingeteilt.

    Allgemein als Alpen-Hagrose (Rosa pendulina L. mit Zweigen ohne Stacheln),
    Reichstachelige Rose (Rosa pimpinellifolia L. mit weißen ganzrandigen Kelchblättern),
    Feld-Rose (Rosa arvensis Hudson, deren Griffel zu einer Säule vereinigt sind)
    und Zimt Rose (Rosa majalis Herrm., mit kräftig gekrümmten Stacheln).

    Des weiteren unterscheidet man die Artengruppe der Weinrosen (Rosa rubiginosa L.), welche apfelartig duften:

    Kleinblütige Rose (Rosa micrantha SM.),
    Acker-Rose (Rosa agrestris)
    und Duft-Rose (Rosa elliptica Tausch),

    ferner die Gruppe der Filzigen Rose (Rosa tomentosa SM.) mit zahlreichen Stieldrüsen und Drüsenborsten:

    Apfel-Rose (Rosa villosa L.),
    Sherards Rose (Rosa sherardii Davies)
    und Weiche Rose (Rosa mollis SM.),
    Essig Rose (Rosa gallica L.),
    Bereifte Rose (Rosa glauca Pourret),
    Jundzills Rose (Rosa jundzillii Besser),
    und Berg-Rose (Rosa montana Chaix),

    außerdem die Hundsrosen (Rosa canina) deren Blattunterseiten drüsenlos sind:

    Busch-Rose (Rosa corymbifera Bork.),
    Tannen-Rose (Rosa abietina Christ),
    Stumpfblättrige Rose (Rosa obtusifolia Desv.)

    sowie die Lederblättrige Rose (Rosa caesia SM.AGG.) mit flaumig behaarten Blattunterseiten:

    Hügel-Rose (Rosa subcollina Christ),
    Uri-Rose (Rosa uriensis Lagger et Puget),
    Rätische Rose (Rosa rhaetica Gremli)

    und letztlich die Vogesen Rose (Rosa vosagiaca S. STR.), deren Klechblätter bis zur Fruchtreife erhalten bleiben:

    Chavins Rose (Rosa chavinii Rapin),
    Griffel Rose (Rosa stylosa Desv.),
    Kartoffel-Rose (Rosa rugosa Thunb.)
    und Vielblütige Rose (Rosa multiflora Thunb.).

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