Naturheilpraxis - Ausgabe 04/2001 |
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Was sie über Referenzwerte wissen sollten
von E. Blaurock-Busch 1. Definition von Normal Im medizinisch-therapeutischen Sprachbereich wird der Begriff Normal verschiedentlich definiert. Eine gesunde Person gilt als normal, d.h. der kranke Patient oder der Mensch mit einer gewissen Symptomatik fällt nicht in diese Kategorie. Normal bedeutet somit das Nichtvorhandensein von Erkrankungen oder Symptomen, die mit Krankheit identifiziert werden. Ebenso werden normale Testwerte wie beispielsweise normale Eisenblutwerte, d.h. Eisenwerte, die sich innerhalb der für den Bluttest spezifischen Norm befinden, mit Gesundheit identifiziert, wenngleich und obwohl dieser Patient deutliche Krankheitssymptome aufweisen kann. Das heißt, bei einem kranken Patienten können normale Testwerte vorliegen. Das bedeutet auch, dass normale Testwerte nicht unbedingt identisch sind mit Gesundheit oder der Abwesenheit von Krankheit. Genauso kann ein symptomfreier Patient Testwerte aufweisen, die sich außerhalb der Norm befinden. 2. Definition von Abweichungen oder Werten außerhalb des Referenzbereiches Im Labor hat der Begriff normal eine statistische Erklärung, beispielsweise wurden Serum-Eisenwerte, Blutbleiwerte oder Urin-Aluminiumwerte statistisch und unter Berücksichtigung klinischer Erfahrungswerte erstellt, d.h. hier wurden statistische Referenzwerte erzielt, die weitgehend und vorschriftsmäßig von Laboren akzeptiert und genutzt werden. Staatliche Organisationen sind involviert und in jedem Fall reflektieren diese vorgeschriebenen, relativ festgelegten Referenz- oder Normwerte zwei Standardabweichungen, d.h. etwa 95% der Bevölkerung fallen in diesen Normbereich. Das bedeutet keinesfalls, dass 95% der Bevölkerung, die normale Testwerte aufweisen, gesund sind. Es bedeutet lediglich, dass die 5% der Patienten, deren Werte außerhalb der Norm liegen, statistisch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit zeigen krank zu sein. Tatsächlich wird diese statistische Wahrscheinlichkeit vielfach symptomatisch bestätigt, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient mit niedrigen Bluteisenwerten anämisch ist, liegt statistisch sehr hoch. Ebenso ist bei einem Patienten mit niedrigen Blutmagnesiumwerten mit 95%iger Sicherheit eine oder mehrere Magnesiummangelerscheinungen deutlich. 3. Laborvorschriften zur Erstellung von Referenzwerten Bei Untersuchungen, für die es keine vorgeschriebenen Referenzwerte gibt, ist das Labor verantwortlich, eigene Referenzwerte zu erstellen. Die Gauß Verteilungskurve demonstriert diese mathematische und statistische Verteilung. Internationale Laborvorschriften zur Erstellung laboreigener Referenzwerte sind wie folgt:
4. Außenseiter: HaarMineralienAnalyse Diese Gewebeuntersuchung wird vielfach von Praktikern genutzt, die präventiv arbeiten und somit an der frühzeitigen Erkennung biochemischer Abweichungen interessiert sind. Aus diesem Grund basieren die HMA-Referenzwerte von MTM auf nur 1 Standardabweichung. Dies bedeutet, dass nur 64% der Bevölkerung in diesen Normbereich fallen. Anders ausgedrückt, 36% der Bevölkerung zeigen Werte, die sich außerhalb der Norm befinden. Die frühzeitige Erkennung von Krankheitsbildern, die die Grundlage der Präventivmedizin ist oder sein sollte, ist somit gegeben. Bild zwei reflektiert das Gauß Verteilungsprinzip. 5. Vergleichsmöglichkeiten Ein numerischer Vergleich von Blut-, Urin- und Haarmineralstoff-Analysewerten ist kaum möglich. Außenseiterwerte, deren Referenzwerte 2 Standardabweichung reflektieren, sind Akutwerte. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass bei niedrigen Blutmagnesiumwerten akute Mangelsymptome vorliegen, ist sehr hoch. Akute Magnesiummangelerscheinungen wie Desorientierung, Herzrhythmusstörungen bis zur Infarktneigung sind deutlich. Würden die Magnesiumwerte der Haar Mineralstoff-Analytik niedrig liegen, so kann mit ersten Anzeichen wie erhöhter Muskel- und Nervenerregbarkeit, nervösen Ti cs, Muskelspasten, Neigung zu Bauchspeichelentzündung, Übelkeit und/oder Schlaflosigkeit gerechnet werden. Die daraufhin eingesetzten präventiven Maßnahmen erlauben, dass erste Symptome rechtzeitig therapiert und beseitigt werden, damit akute und schwerer therapierbare Krankheitsprobleme verhütet werden. Letztendlich ist Vorbeugen immer einfacher (und billiger) als Heilen. |
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