Naturheilpraxis - Ausgabe 10/2001
Osteopathie in der Pädiatrie
von Karin Tschirn

Seit vor rund 120 Jahren die Osteopathie durch den amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still als eine neue Art der Heilkunde entdeckt wurde, erzielt sie ihre Erfolge in der Wiederherstellung, bzw. in der Erhaltung der Selbstheilungskräfte.

Nimmt man die wörtliche Übersetzung von „Osteopathie“, so kommt man zu dem irreführenden Schluss, dass es sich hier um die „Leiden der Knochen“ handelt. Dieses ganzheitliche Verfahren stellt aber weitaus mehr dar, als „nur“ orthopädische Leiden. Der osteopathische Therapeut untersucht mit seinen Händen die funktionelle Einheit des Körpers in Hinblick auf die Einflüsse, die ihn formen, seine Gesundheit und seine Krankengeschichte. Er kommuniziert direkt mit dem Organismus ohne Instrumente und Apparate.
Struktur und Funktion beeinflussen einander wechselseitig.

Für den Osteopathen sind der Organismus und der Mensch eine globale Einheit. Für eine wirksame Diagnose und Behandlung wird diese Einheit jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Osteopathen sprechen von drei Bereichen, die unterschiedlichen Abschnitten des Organismus zugeordnet sind und dennoch nicht isoliert betrachtet werden dürfen.

– Parietale Osteopathie umfasst den Bewegungsapparat.
– Viszerale Osteopathie umfasst die inneren Organe, Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven.
– Kraniale Osteopathie umfasst die Schädelknochen, die Wirbelsäule, den Liquor, die Membranen sowie Hirn- und Rückenmark.

Neben der Anatomie und der Physiologie ist die Embryologie von großer Bedeutung.

Die embryologische Entwicklung und ihre Auswirkungen
Seitdem das Wissen um die Bedeutung der intrauterinen Lebensqualität erforscht wird, stellt sich auch die osteopathische Medizin der Notwendigkeit dieser Betrachtung für spätere Funktionsstörungen.

Osteopathie und Kinderkrankheiten
Die bekannten Kinderkrankheiten werden meist durch die klassischen Schutzimpfungen behandelt, bzw. prophylaktisch angegangen.
In der Osteopathie werden Schutzimpfungen nicht befürwortet, da ein gesundes Kind den Herausforderungen einer Kinderkrankheit ohne weitere Folgen standhalten kann. Haben wir jedoch ein Kind, was Defizite im Immunsystem vorweist, sollte man ernsthaft über eine Impfprophylaxe nachdenken. Doch sollte der Organismus auch in der Lage sein, die Impfung ohne großartige Reaktionen zu verkraften.
Der Osteopath kann die eventuellen Auswirkungen auf die entsprechenden Erfolgsorgane untersuchen und beurteilen. Es wird z.B. bei einer Mumpsimpfung Pankreas, Glandula parotis sowie das Gewebe, was aus dem inneren Keimblatt entstanden ist untersucht, da sich der Mumpserreger hier manifestiert.

Stellt er an den jeweiligen Geweben Funktionsstörungen fest, so therapiert er diese, damit sich die Organe regenerieren können und somit den abgeschwächten Erregern problemlos widerstehen können.
Die o.g. Krankheiten stehen stellvertretend für eine Menge von Erkrankungen und Dysfunktionen. Wichtig sei jedoch zu betonen, dass die Osteopathie niemals die Konsultation eines Kinderarztes ersetzt. Nur eine gute Zusammenarbeit kann der Gesundheit unserer Kinder dienen.
Zweifelsohne gibt es, wie in allen anderen Naturheilverfahren auch gewisse Grenzen, die unbedingt zu beachten und einzuhalten sind. Um so wichtiger ist es, die fundierte und einheitliche Ausbildung zum Osteopathen zu betrachten; nicht nur im Sinne der Kinder, sondern aller Patienten.

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