Panta Ausgabe 3/1991
Die Neurodermititis der Kinder
Ein Beispiel für die Überprüfung des kybernetischen Modells

G. S. Hanzl

Zusammenfassung
Am Beispiel der erfolgreichen Behandlung einer im herkömmlichen Konzept außer-ordentlich therapieresistenten chronischen Erkrankung wird die Überlegenheit eines neuen theoretischen Modells und dessen praktischer Anwendung in der Funktions-analytischen Systemdiagnostik - EAV aufgezeigt. Von 20 an Neurodermitis erkrankten und bisher erfolglos behandelten Kindern konnte mit Hilfe der EAV bei 14 Symptomfreiheit erzielt werden.
Das diagnostisch-therapeutische Konzept wird dargestellt.

Schlüsselwörter
Funktionsanalyt. Systemdiagnostik - EAV, kybernetisches Modell,
Regelkreis,
Plurikausalität,
Neurodermitis,
Resonanzabgleich.

Summary
The superiority of a new theoretical model and ist practical use for the function-analytical system diagnosis (EAV) is shown with the help of the example of a successful treatment of a chronic disease which is according to the common concept especially resistant to a therapy. Of 20 children, suffering from neurodermitis which have been treatet unsuccessfully so far, 14 children were free of symptoms after the treatment with EAV. The diagnostical and therapeutical concept will be shown.

Keywords
Function-analytical system diagnosis - EAV, cybernetic model,
feedback mechanism,
pluricausality,
neurodermatitis,
resonance levelling.

Unverändert seit Virchow werden Strukturveränderungen des Gewebes als das eigentliche Wesen der Krankheit angesehen. Diese morphologisch fixierte Betrachtungsweise war ursprünglich eingebettet in eine materialistische Weltanschauung und in das mechanistisch-deterministische Weltbild der Physik des vorigen Jahrhunderts.

Inzwischen sind - in unserer Medizin nahezu unbemerkt - fast hundert Jahre vergangen. Die Physik als Basiswissenschaft hat sich grundlegend gewandelt, mit ihr der Materiebegriff. Die scharfe Grenze zwischen Materie und Energie hat sich aufgelöst. In der Materie wurden zuweilen Eigenschaften entdeckt, wie sie nach früheren Vorstellungen nur dem Geist zukamen. Neben Materie und Energie, die bekanntlich ineinander übergehen können, wurde noch eine dritte Entität des Universums (N. Wiener) postuliert, die Information. Diese dritte Wesenheit kann zwar Materie oder Energie als Träger benützen, ist aber selbst weder Materie noch Energie. Die neuen Wissenschaftszweige Kybernetik und Systemtheorie basieren auf Information. Kybernetik und Systemtheorie haben selbst die Geisteswissenschaften verändert. Die Physik hat in unserem Jahrhundert bereits mehrere Paradigmawechsel durchmachen müssen.

Und von all dem blieb die Medizin unberührt.

Noch immer sind wir zum Beispiel der Überzeugung, Krankheit - namentlich chronische Krankheit - sei lediglich in morphologischen Strukturveränderungen unseres Körpers begründet. Entsprechend sind unsere Bemühungen, immer diffizilere Geräte und Methoden zu entwickeln, um immer feinere Strukturveränderungen aufzudecken. Aber weder Labor-diagnostik noch Elektronenmikroskopie noch Computertomographie haben uns der Ätiologie chronischer Krankheiten nähergebracht. Wir kennen jetzt lediglich die Pathogenese meist bis ins Detail. Aber diese Kenntnis ermöglicht zumeist keine kausaltherapeutischen Konsequenzen.

Für die gegenwärtige Misere in unserer Medizin wird von namhaften Forschern "das enge begriffliche Fundament der Medizin" (Capra) verantwortlich gemacht.

Die Neurodermitis ist ein typisches Beispiel für das Versagen des trraditionellen Paradigmas der Medizin und dessen praktischer Konsequenzen.

(...)

Die Frage ist immer: welchen praktischen Nutzen hat eine Theorie, wie bewährt sie sich in der praktischen Anwendung? Die praktischen Konsequenzen des traditionellen Paradigmas der Medizin bei der Neurodermitis sind - wie bekannt - denkbar unbefriedigend. Wie sieht's nun mit dem kybernetischen Modell und seinem m.E. derzeit optimalen Anwendungsverfahren, der Funktionsanalytischen Systemdiagnostik - EAV aus?

Um es gleich vorwegzunehmen: Modell und EAV bewähren sich ausgezeichnet!

Leider kann ich wegen Datenverlusts (Computerabsturz und insuffizienter Back-up-Sicherung) nur auf die bescheidene Zahl von 20 Fällen mit Neurodermitis (nach Aussortierung der Erwachsenen) zurückgreifen.

Geschlechtsverteilung: 13 Mädchen, 7 Buben.
An Begleitstörungen fand sich in 8 Fällen eine mehr oder weniger stark ausgeprägte abdominelle Symptomatik in Form von Bauchkrämpfen, Meteorismus und dünnen Stühlen, in 5 Fällen Störungen des Respirationstraktes mit allergischen Schleimhautirritationen in Form von Rhino-Konjunktivitis oder Sinu-Bronchitis und in zwei Fällen sogar Asthma bronchiale. Teilweise lag eine Überschneidung der genannten Symptome vor.
In allen Fällen bestand wegen des Juckreizes eine erhebliche psychische Belastung und Beeinträchtigung des Schlafes, meist auch des der Eltern.
In nahezu allen Fällen bestand die bisherige Therapie in der Verabreichung von Kortikoid-Salben, gelegentlich wurden Diätempfehlungen gegeben, in wenigen Fällen erfolgte ein Allergietest ohne wesentliches Ergebnis.

Nun gleich das Ergebnis der Detoxikations- und Reaktivierungskur nach EAV-Testung:
Bei 14 der 20 Kinder konnte eine völlige oder weitestgehende Rückbildung der Hautsymptome erzielt werden. Etwa gleichzeitig kam es zum Abklingen der zuvor geschilderten Begleitsymptomatik.
In drei Fällen konnte keine wesentliche Besserung erzielt werden.
Bei einem Kind konnte zwar eine deutliche Besserung erzielt werden, doch ist das Ergebnis insofern unbefriedigend, als in regelmäßigen Abständen neue - zwar leichte und kurze - ekzematische Schübe auftreten. Hier wurde offensichtlich eine Nahrungsmittelintoleranz übersehen. Weitere diagnostisch- therapeutische Versuche sind noch vorgesehen.
In zwei Fällen konnte das Ergebnis leider nicht mehr in Erfahrung gebracht werden.
Wenn man nun die Testprotokolle auswertet, fällt eine deutliche Häufung der enteralen Mykosen auf, fast immer assoziiert von Nahrungsmittelintoleranz. Von den nicht tolerierten Nahrungsmitteln lag an erster Stelle die Kuhmilch (6x), gefolgt von Eigelb (3x) und Weizen (2x).
Im übrigen ließ sich keine Allergen-Häufung feststellen. Es handelte sich um Unverträglichkeiten - wir wollen das Wort "Allergie" vermeiden! - von verschiedenen Obstsorten, Getreiden, Gemüsen und selten auch Fleisch. Insbesondere ließ sich eine Häufung der Intoleranz gegenüber den vielfach angeschuldigten Zitrusfrüchten nicht feststellen.

Die Therapie bestand
1. in der Meidung der ermittelten Allergene oder Pseudoallergene,
2. in der Verabreichung der getesteten Nosoden und potenzierten Schadstoffe, vorwiegend oral als sogenannte KUF-Reihen (also in aufsteigenden Potenzen), neuerdings versuchsweise und offensichtlich mit gleichem Erfolg 5 Wochen lang jeden 2.Tag kontinuierlich in der ausgetesteten Potenz.
3. Wurden die im Resonanztest ermittelten sogenannten homöopathischen Begleitmittel über 7 Wochen in der ausgetesteten Potenz 3x täglich als Mischdilution gegeben.
4. Die getesteten Organpräparate (wie Cutis feti) wurden in der festgestellten Potenz jeden
2. Tag als Trinkampullen verabreicht.

Noch einige Worte zur Teststrategie.

Aus dem kybernetischen Modell ergibt sich, dass die unterschiedlichsten Ansätze denkbar sind und unterschiedlichstes Vorgehen Erfolge bringen kann.

Mir hat sich folgendes Vorgehen bewährt:
Nach Erstellung des Übersichtsprofils an 122 Meßpunkten mit Hilfe des Rossmann/ Mayerschen Computerprogramms wird zunächst an den pathologisch veränderten System-punkten (dazu zähle ich Nervendegeneration, Allergie/Immunsystem, Endokrines System und Milz) durch den Resonanztest eine evtl. Störung des Informationstransfers durch Erregertoxine und Schadstoffe ermittelt. Hierbei wird die Arbeit durch ein Sender/ Empfängersystem erleichtert und vor allem erheblich beschleunigt. Durch die Vernetzung der Regelkreise oder Subsysteme kann man im allgemeinen davon ausgehen, dass die wirklich relevanten Toxine den Informationstransfer an mehreren Regelkreisen stören und folglich an mehreren pathologisch veränderten Meßpunkten nachgewiesen werden können. Insofern genügt es mir an 2 oder 3 dieser Systempunkte (z.B. Milz 2, KMP Nervensystem oder KMP Allergie/ Immun-system) in rascher Folge den gesamten Toxin-Testsatz auf evtl. Resonanzen durchzugehen. In gleicher Weise folgen (oder gehen voran) die Spurenelemente oder Vitamine (natürlich nicht in potenzierter Form). Anschließend homöopathische Begleit- und Ausleitungsmittel.

In der Folge wird das Meßprotokoll nach Hinweisen auf Kopfherdprozesse durchgesehen und ggf. der Resonanztest durchgeführt.

Im Falle des Vorliegens pathologischer Meßwerte an Dünn- und Dicksarm wird nochmals nach pathogenen Erregern, insbesondere auch unter den Pilzen, gefahndet. Für die Umstimmung und Neuaufforstung hatte ich übrigens wesentlich häufiger Resonanzen mit Mutaflor oder Perenterol als mit der Symbioflor-Reihe, zuweilen auch mit Colibiogen oder Biocult.

An evtl. noch nicht ausgeglichene Organmeßpunkte werden noch spezifische Nosoden oder Organpräparate getestet.

Da nach dem Modell der prämorbiden Kompensationsfähigkeit von Regelkreisstörungen im Organismus es lediglich darauf ankommt, möglichst viele der einen Regelkreis belastenden Faktoren aufzudecken (alle zu finden, ist eine Utopie), kann auch ein völlig anderes Konzept zu gleichen Erfolgen führen.

Abschließend wird der bei der Neurodermitis m.E. obligate Nahrungsmittelintoleranztest vorgenommen. Wegen der Wichtigkeit der Aussagen für die Eß- und Lebensgewohnheiten u.U. einer ganzen Familie sollte diese Untersuchung besonders sorgfältig mit mindestens einer Gegenprobe durchgeführt werden.

Hierfür bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Die eleganteste ist m.E. der Test nach Morell, also mit Hilfe der Spiegelschaltung der von den Originalsubstanzen ausgehenden Information im Mora- oder Bicom-Gerät. Ich verwende den Testsatz von Schuhmacher. Als Gegenprobe bietet sich dann an, an den durch Medikamente bereits ausgeglichenen Meßpunkten von Dünndarm, Allergiegefäß und Nervensystem die Reaktion auf erneute Kontaktierung der inkriminierten Substanzen zu beobachten. Im übrigen kann - mit einigen Vorbehalten - auch mit homöopathisch potenzierten Nahrungsmitteln gearbeitet werden.

Mit der elektronischen Hyposensibilisierung nach Schumacher oder der Engramm-Löschung - wie er es nennt - habe ich noch zu wenig Erfahrung, um hier referieren zu können. Es scheint jedoch eine außerordentlich interessante Möglichkeit zu sein, mit der wir uns intensiver beschäftigen sollten.

Auch diese Methode beruht auf dem biophysikalischen Modell und wirkt im Bereich der energetischen Steuerungsebene des Organismus.

Wenn wir den fälligen Paradigmawechsel vollzogen haben, wenn uns die Modelle der Kybernetik, Systemtheorie und Quantenmechanik eine solide und plausible Basis geworden sind, dann werden wir beweglich genug sein, auch andere auf diesen Modellen basierende Verfahren in unsere EAV zu integrieren.

Literatur:
1. Beisch, K., Bloess, D.: Ein Wirksamkeitsnachweis homöopathischer Mittel am Beispiel der Nosoden. ML-Verlag, 1979.
2. Beisch, K.: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 9/82.
3. Beisch, K.: Immunsituation - Ren mobilis - 8. Zahnfach. Panta Heft 1, 2 (1991) 2-9.
4. Capra, F.: Wendezeit. Scherz-Verlag, 1983.
5. Dürr, H.-P.: Das Netz des Physikers. Hanser Verlag, 1988.
6. Flechtner, H.-J.: Grundbegriffe der Kybernetik. DTV, 1984.
7. Hanzl, G.S.: Modell der prämorbiden Kompensationsfähigkeit von Regelkreisstörungen im Organismus; Panta Heft 1, 1 (1990) 4-7.
8. Rossmann, H.: Organometrie nach Voll. Karl F. Haug Verlag, Heidelberg 1988.
9. Vester, F.: Neuland des Denkens. DTV, 1984.

Anschrift des Verfassers: Dr. med. Günther Hanzl, Sauerlacher Str. 19, 8190 Wolfratshausen.

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