Panta Ausgabe 4/1994
EAV-Jahrestagung 1994 in Bad Dürckheim

Zusammenfassung
Olaf Kuhnke

Herr Dr. Ruf, Augsburg, konnte in seiner Eigenschaft als Präsident der EAV-Gesellschaft am Freitag, dem 13.05.94, in Bad Dürckheim ca. 100 Kolleginnen und Kollegen zur diesjährigen Jahrestagung begrüßen. Aus Anlaß der 40. Wiederkehr des Tages der Gründung der Internationalen Medizinischen Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll war ein anspruchsvolles wissenschaftliches Programm zusammengestellt worden.

Herr Dr. Thomsen, Hamburg, eröffnete den Reigen der Vortragenden mit seinem Bericht über neueste Erkenntnisse bezüglich der Inkompatibilität dentaler Legierungen. Er berichtete in diesem Zusammenhang über die Bedeutung des Gußvorgangs bei der Herstellung von Legierungen; bestimmte Gußarten und auch geringste Verunreinigungen können - so Thomsens Erkenntnisse - auch bei höchstwertigen Dentallegierungen zu ausgeprägten Unverträglichkeitsreaktionen führen. Mit Hilfe der EAV kann der Nachweis der Inkompatibilität erbracht werden; metallurgische Untersuchungen können die Diagnostik noch zusätzlich untermauern.

Herr Dr. Mahl, Augsburg, berichtete über seine Erfahrungen mit allergischen Erkrankungen; der Schwerpunkt seines Vortrags lag auf der Besprechung der bekanntermaßen mit konven-tionellen Methoden schwierig zu diagnostizierenden Nahrungsmittelallergien. Für die EAV-Ärzte überraschend war, dass der Vortrag sich auf die Möglichkeiten der Ergänzung der Elektroakupunktur durch die Bioresonanz-Diagnostik und -Therapie konzentrierte. Mit Hilfe eigener Testsätze, die der Kollege mit gefriergetrockneten Materialien bestückt, ist eine ätiologisch sichere Diagnostik und rasche Therapie unter Zuhilfenahme der ultrafeinen Schwingungen der Bioresonanz möglich. Eine angeregte Diskussion zeigte das Interesse, das innerhalb der Kollegenschaft für die Darlegungen des Kollegen bestand. Herr Dr. Ruf wies auf die Notwendigkeit hin, sich auch mit der Bioresonanz in Ergänzung zum Wohle der Patienten zu beschäftigen.

Es folgte in der Reihe der Rednerinnen und Redner Frau Dr. Fonk, Tutzing, die der interessierten Zuhörerschaft über parasitologische Aspekte bei der EAV-Testung berichtete. Insbesondere auf diesem Gebiet kann die Elektroakupunktur Bedeutsames leisten, da ja bekanntermaßen die laborchemischen und klinischen Diagnosemöglichkeiten sehr beschränkt und unzuverlässig sind. Interessant für das Auditorium war auch die Tatsache, dass wirkstoffgleiche Allopathika - z.B. zur Behandlung von Protozoen - durchaus unterschiedliche Ergebnisse im EAV-Test erbringen.
Fonk riet in diesem Zusammenhang dazu, dass sich EAV-Tester unterschiedliche allopathische Testsubstanzen für Würmer, Protozoen usw. zulegen sollten. Interessante Folien sowohl zur allopathischen als auch zur homöopathischen Therapie von Nematoden, Taenien, Protozoen und pathologischen Bakterien rundeten den Vortrag ab. Eindringlich wies Fonk darauf hin, dass eine isopathische bzw. homöopathische Therapie bei Protozoen brw. wurmbedingten Erkrankungen in vielen Fällen nicht ausreichte, sondern einer allopathischen Unterstützung bedurfte.

Die nächste Vortragende war Frau Dr. Papendick, Sprockhövel, die einen Übersichtsvortrag zum Thema Vitamine und Spurenelemente hielt. Die Kollegin betonte den hohen Stellenwert im Rahmen präventiver Maßnahmen , den eine Vitamin- bzw. Mineralstoffsubstitution habe. Insbesondere angesichts der zunehmenden Krebsmorbidität spielen die genannten Substanzen eine zentrale Rolle. Papendick beschrieb anhand zahlreicher Folien die biochemischen und physiologischen Ansatzpunkte der entsprechenden therapeutisch eingesetzten Substanzen. Nach heutigen Erkenntnissen wirken die sogenannten orthomolekularen Substanzen in erster Linie als "Radikalenfänger" und können dadurch einer Vielzahl von pathogenen Substanzen wirksam entgegenwirken.
Papendick beschrieb dann einzelne Vitamine bzw. Spurenelemente und ihre speziellen Indikationen im Rahmen von Onkologie und Umweltmedizin.

Ein weit über die Grenzen seines Fachs hinausgehendes Thema behandelte in seinem Vortrag Herr. Dr. Stute, Bielefeld. Ein Teil der Ausführungen wurde von Frau Cross, Krankengymnastin, gehalten. Thema der beiden Vortragenden war: "Gesamtkörperliche Fehlstatik und -dynamik der Wirbelsäule und des Kopfes". Es wurde hierbei, ausgehend von histologischen und anatomischen Erkenntnissen, auf Entwicklungen und Fehlentwicklungen der Wirbelsäule, besonders aber des Ileosakralgelenks, hingewiesen. Cross beschrieb insbesondere detailliert die Folgen von Schädigungen des Ileosakralgelenks, die oft schon im Kindesalter vorliegen. Anhand etlicher Bilder konnten die Zuhörer nicht nur Wirbelsäulenschädigungen durch ISG-Fehlstellung vor Augen geführt bekommen, sondern auch die Vielzahl muskuloskelettärer Folgeerkrankungen.
Im zweiten Teil seines Vortrags ging Stute auf weitere mögliche Folgeerkrankungen einer nicht sachgerecht behandelten ISG-Blockierung ein. Wie auch seine Vorrednerin wies der Zahnarzt auf die Notwendigkeit der gleichzeitigen Korrektur sowohl der Beckenregion als auch des Temporomandibulargelenks hin. Dem geschulten Auge ist anhand der Fehlstellung im Kiefergelenk die Diagnose einer ISG-Blockade mit unechter Beinverkürzung ohne weiteres möglich. Für den Therapieerfolg im Sinn einer vollständigen orthopädischen Rehabilitation eines Patienten ist die Zusammenarbeit zwischen gnathologisch geschultem Zahnarzt und Krankengymnast unabdingbar.

Herr Dr. Cleff, Essen, konnte den vorangehenden Vortrag durch seine Ausführungen sinnvoll ergänzen; er betonte den Zusammenhang zwischen Fehlstellungen im Zahn-Kiefer-Bereich, der Wirbelsäule und besonders auch internistischen bzw. Allgemeinerkrankungen. Insbesondere durch die Störung der Hypophyse bzw. des Lymphabflusses im Kopfbereich kann es zu weitreichenden Schädigungen des nicht korrekt behandelten Patienten kommen. Für Cleff stellt die kieferorthopädische Versorgung nach Balters die Methode der Wahl zur Behandlung entsprechender Schädigungen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt im Leben des Patienten dar.

Den Abschluß des ersten Tages der Versammlung bildete der Vortrag von Herrn Dr. Pollmann, Baden-Baden, der Untersuchungen über das Thema "Ypsilon-Punkte der neuen Schädelakupunktur von Yamamoto - Verwendbarkeit als Meßpunkte für die EAV-Testung" sprach. Pollmann führte in das hochinteressante Gebiet der Mikrosysteme ein und beschrieb etliche Beispiele, wie z.B. die weitverbreitete Aurikulotherapie, eingehender. Die Erkenntnisse des japanischen Arztes Yamamoto betrachtete er ausführlich. Pollmann wies auf die erfolgreiche Anwendung dieser Therapie, insbersondere bei neurologischen Erkrankungen und hier wiederum bei Zuständen nach zerebralen Insulten, hin. Wie der bekannte Akupunkteur ausführte, konnten zwar im Rahmen seiner Untersuchungen Einflüsse durch die Akupunktur der Yamamoto-Punkte auf Meßwerte, die mittels EAV-Messung gewonnen worden waren, verifiziert werden. Die sogenannten Ypsilon-Punkte an der Schläfenregion des Kopfes sind jedoch nach seinen Erkenntnissen für die direkte Messung, wie es der EAV-Arzt gewöhnt ist, nicht tauglich.

Pünktlich konnte der Vortragsteil dieses Tages abgeschlossen werden; für die Mitglieder von Vorstand und Beirat der EAV-Gesellschaft begann noch ein langer Abend, die Beratungen wurden bis 22.30 Uhr fortgesetzt.

Am folgenden Samstag, dem 14.05.94, konnte Präsident Dr. Ruf Vorträge ankündigen, die zu Recht als Höhepunkte und wegweisende wissenschaftliche Marksteine für die Elektroakupunktur nach Voll bezeichnet werden konnten.

Zunächst sprach Prof. Dr. Heine, Witten-Herdecke, über "Morphologische Grundlagen der Elektroakupunktur nach Voll" und seine hierzu vorliegenden neuesten Forschungsergebnisse. Heine berichtete zusammenfassend über seine ausgiebigen Studien zur histologisch-anatomischen Definition der Akupunkturmeßpunkte, die er als "Löcher" in der Fascia superficialis corporis hatte definieren können. An anderer Stelle ist ausführlich über seine diesbezüglichen Erkenntnisse bereits berichtet worden. Anhand zahlreicher vorzüglicher bildlicher Darstellungen konnte dem Zuhörer ein anschauliches Bild von Bedeutung und Funktion der Akupunkturpunkte und ihrer weitreichenden Vernetzung im sensiblen und vegetativen Nervensystem vermittelt werden.
Im folgenden berichtete Heine über Aufbau und Struktur des Grundsystems, insbesondere verwies er auf die Stellung der Protoglykane. Diese stellen nicht nur wichtige Strukturelemente der Grundsubstanz, sondern auch Informationsträger dar. In ihrer Gesamtheit sind sie die Grundmatrix, deren Unversehrtheit über die Güte der Regulationsfähigkeit des Organismus entscheidet und somit direkter Angriffspunkt der EAV-Diagnostik und Therapie ist. Wie bereits in einer früheren Ausgabe der "Panta" berichtet, ist es Heine gelungen, ein Labormodell für den Medikamententest zu entwickeln, anhand dessen er die Wechselwirkung zwischen Grundsubstanz, Nervensystem und Testampulle nachweisen konnte. Dies muß als Durchbruch in der Grundlagenforschung der EAV betrachtet werden; zu Recht spendeten die Zuhörer dem bekannten Anatomen großen Beifall.

Im Anschluß sprachen Herr Prof. Dr. Schurk und Herr Prof. Dr. Wiegele, Fachhochschule Augsburg, über "Physikalische Grundlagen der Elektroakupunktur nach Voll" und "Ergebnisse der ersten Diplomarbeiten an der Fachhochschule und weitere Planungen".
Wiegele definierte zunächst die Fragestellungen, mit denen von seiten der elektrotechnisch orientierten Ingenieuren die Problematik der EAV herangegangen worden war. Insbesondere war - naheliegenderweise - versucht worden, ein von äußeren Einflußgrößen unabhängiges Meßsystem (EAV-Roboter!) zu schaffen. Angesichts der derzeit noch immer laufenden Anti-EAV-Kampagnen waren und sind derartige Forschungen von allergrößtem Interesse für alle EAV-Ärzte und auch Patienten. Wiegele skizzierte eine Reihe von Fragestellungen zur Methodik der EAV-Messungen, Einflußgrößen auf den Meßvorgang und die Validität, Apparate technischer Untersuchungen in der Medizin allgemein. Gleichzitg regte der Augsburger Professor die Schaffung medizinischer Datenbanken auch für den Bereich der unkonventionellen Therapiemethoden, speziell der EAV, an, um eine bessere Argumentationshilfe im Vergleich zu konventionellen Verfahren zu haben.
Im technischen Teil seiner Ausführungen betonte er, dass die unterschiedlichen Gerätetypen aufgrund ihrer technischen Kenndaten durchaus zu unterschiedlichen Interpretationen des Meßergebnisses führen können. Im Rahmen einer Diplomarbeit war es gelungen, ein technisches Modell zu entwickeln, das verschiedene EAV-Geräte auf die Vergleichbarkeit der Meßwerte (Maximalwert, Zeigerabfall usw.) überprüfen konnte. Es besteht somit die Möglichkeit, dass Standardmeßkurven für EAV-Geräte eingeführt werden können. Beispiele für derartige Meßprofile standardisierter Geräte wurden der interessierten Hörerschaft vorgeführt. Ein Meßgerät, welches bereits jetzt im Institut der Augsburger Wissenschaftler zum Einsatz kommt, wurde im Vorraum des Konferenzsaales demonstriert.
Im folgenden schlossen sich die Ausführungen von Schurk, Augsburg, an, der sich insbesondere mit dem Problem der Reproduzierbarkeit von Messungen sowie den Einflüssen von exogenen Faktoren (z.B. Druck) auf das Meßergebnis beschäftigt hatte. Zur Durchführung seiner eingehenden Versuche war das Vorhandensein eines manipulationsfreien Meßinstruments erforderlich. Ein eigener, mit Sensoren ausgestatteter Meßgriffel mußte konstruiert werden. Ebenso war ein eigenes Meßwerterfassungs- und auswertungssystem nötig geworden. Mit großer Spannung verfolgte das Auditorium die grundlegenden Ausführungen des Wissenschaftlers, die mit Sicherheit zur weiteren Anerkennung der Validität unserer Methode beitragen dürften.
Ein wichtiger Aspekt dürfte insbesondere sein, dass Optimaldrucke für den Meßvorgang für einzelne EAV-Meßpunkte herausgefunden werden können. Nachdrücklich sprach sich Schurk mehrfach gegen den in der Laienpresse oft geäußerten Vorwurf der Meßwertmanipulation aus. Erste definitive Ergebnisse, die dann in der Praxis weiter umgesetzt werden, sind zu erwarten.

Erwartungsgemäß schloß sich eine ausführliche Diskussion auf hohem wissenschaftlichen Niveau an die Vorträge an. Interessant waren in diesem Zusammenhang wieder Heines Ausführungen über Akupunktur, morphologische Hintergründe. Neu war sicher vielen Zuhörern, dass sich im Bereich der Ohrakupunkturpunkte keine typischen Gefäßnervenbündel, sondern Collagen"körbchen" finden, welche für die Akupunktureffekte von ausschlaggebender Bedeutung sind.

Im Anschluß an die Diskussion, die eher ein eigener wissenschaftlicher Vortrag war, überraschte Präsident Dr. Ruf Herrn Prof. Heine und Frau Dr. Koenig mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschafturkunde unserer Gesellschaft, um somit im Namen aller die besonderen Verdienste dieser beiden Persönlichkeiten um die EAV und die Grundlagenforschung zu würdigen.

(...)

(Anschrift des Verfassers: Dr. med. Olaf Kuhnke, Pfleggasse 31, 94469 Deggendorf)

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