Panta Ausgabe 4/1994
Kritische Anmerkung
Helga Sarkisyanz-Heuer

Die folgende, dem Loseblattwerk "Praktische Umweltmedizin" entnommene Kasuistik mit dem Kommentar von H. Altenkirch hat unsere Kollegin Sarkisyanz-Heuer zu dem im Anschluß abgedruckten Schreiben an den Springer-Verlag veranlaßt:

Kasuistik 4
Ein 52 jähriger Psychologe war im Laufe seines Lebens niemals speziell chemikalienexponiert. Vor einem Jahr erkrankte er an einer motorischen Systemerkrankung im Sinne einer amyotrophen Lateralsklerose (ALS) mit rascher Progredienz. Die Diagnose wurde im Rahmen einer stationären Diagnostik an zwei verschiedenen Universitätskliniken gestellt. Der neurologische Befund zeigte distal betonte atrophisierende Paresen der Extremitäten mit ausgeprägten Faszikulationen, Pyramidenbahnzeichen sowie bulbäre Störungen mit Dysarthrie und Schluckstörungen. Neurophysiologische Untersuchungen boten das für eine ALS typische Bild eines sogenannten nukleären Musters. Alle Zusatzuntersuchungen sowie insbesondere Schilddrüsenstoffwechseluntersuchungen ergaben keine weiteren differential-diagnostischen Aspekte. Der Patient stellte sich jetzt in der Ambulanz vor, nachdem ihm ein Arzt nach Durchführung einer Elektroakupunktur mitgeteilt hatte, es bestehe der Verdacht auf eine PCB-Intoxikation.

Kommentar
Die amyotrophe Lateralsklerose ist eine motorische Systemerkrankung unklarer Ätiologie, die das 1. und 2. motorische Neuron befällt und einen typischen Verlauf nimmt. In seltenen Fällen kann eine chronische Bleiintoxikation ein ähnliches klinisches Bild zeigen, nimmt dann jedoch einen anderen Verlauf. Polychlorierte Biphenyle als mittlerweile ubiquitär vorhandene Umwelt-schadstoffe können nicht in Zusammenhang mit der ALS gebracht werden, schon gar nicht, wenn keine spezielle berufsmäßige Exposition vorliegt. Ein Elektroakupunkturverfahren ist auf gar keinen Fall geeignet, ein spezielles Neurotoxin oder dessen Wirkung zu identifizieren. Schließlich weckte die Mitteilung über den Verdacht einer PCB-Intoxikation völlig ungerechtfertigte Hoffnungen bei dem Patienten.

Schreiben an den Springer-Verlag
Betr.: Loseblattsystem "Praktische Umweltmedizin" mit einem Beitrag von H. Altenkirch, 02.01, Kasuistik 4

Das mir zur Ansicht zugesandte Loseblattsystem "Praktische Umweltmedizin" möchte ich hiermit kaufen. Es enthält viel Wissenswertes. Leider fehlt ein wichtiges Kapitel der Umweltmedizin, die Elektroakupunktur nach Voll (EAV). Sie wird sogar anhand eines Falls von ALS bei einem Psychologen als ungeeignet dargestellt.
ALS ist eine multikausale, auch durch einen hereditären Faktor bedingte Erkrankung, bei der nach unseren Erfahrungen, wie bei MS, M. Alzheimer und Parkinson, immunsuppressiv wirkende Chemikalien eine wichtige Rolle spielen.
Die EAV verfügt über 40 Jahre Erfahrung in der Erfassung und Behandlung von Umweltgifterkrankungen. Viele Patienten kommen zu uns mit eher diffusen Beschwerden, bei denen Allgemeinsymptome, wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Aggressivität, Deppressionen, Lern- und Konzentrationsstörungen, Leistungsknick, Gedächtnisstörungen, als minimale Zeichen einer toxischen Enzephalopathie angegeben werden. Wir können mit unseren Testungen den Hintergrund für diese Beschwerden aufdecken.

1. Umweltgiftbelastungen, meist verursacht durch inhalierte, fettlösliche Schadstoffe. Diese kumulieren, wenn gleichzeitig eine Metallblockade der Nieren besteht. Durch Provokationstests lassen sich Metallblockaden relativ leicht durch vergleichende Urinuntersuchungen objektivieren (Bestandteile des Silberamalgams nach Kaugummitest, Kupfer oder Zink aus dem Leitungswasser, Blei und Cadmium aus der Luft der Autobahnen).

2. Strahlenbelastungen (Röntgen-, Mikrowellen-, Radar-, Fernsehstrahlungen usw.).

3. Eine Immunschwäche als Folge davon. Viren, Pilze und Bakterien können sich mehr oder weniger hemmungslos vermehren. Autoimmunkrankheiten nehmen zu, vor allem neurologische Systemerkrankungen.

Chemisch-toxische Belastungen als Co-Faktoren für die Entstehung von ALS, Ms, Parkinson und M. Alzheimer lassen sich durch unsere sehr sensiblen Testungen durchaus nachweisen. Wenn das Krankheitsgeschehen ALS bereits "ins Rollen" gekommen ist, ist es auch mit unseren Mitteln nur schwer möglich, Einhalt zu gebieten. Die sogenannte Schulmedizin kann es aber auch nicht.

(...)

Über die Erfolge der Ausleitungstherapie mit potenzierten Umweltgiften berichtete bereits 1983 unser EAV-Kollege Hagen in "Umweltgift im Griff dank Elektroakupunktur nach Voll (EAV)".

Ich würde es sehr begrüßen, wenn auch die Elektroakupunktur nach Voll (EAV) in Ihrem Sammelband zu Wort käme.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. H. Sarkisyanz-Heuer (Anschrift der Verfasserin: Dr. med. Helga Sarkisyanz-Heuer, Danziger Str. 14, 68775 Ketsch)

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