Regulationsmedizin Ausgabe 4/1999
Gezielter Kampf gegen Krebs
Therapie ohne Nebenwirkungen erfolgreich getestet

Washington (dpa) - US-Forscher haben einen Ansatz für Krebstherapien ohne die gefürchteten Nebenwirkungen gefunden. Im Versuch mit Mäusen gelang es ihnen, mit einer neu entdeckten Substanz die Zerstörung gesunden Gewebes durch Strahlen- und Chemotherapien zu verhindern. Damit blieben auch die typischen Folgeerscheinungen wie Blutarmut, Übelkeit, Durchfall und Infektionen durch Immunschwäche aus.
Andrei Gudkov und Kollegen von der Universität in Chicago berichten in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science", dass Krebstherapien mit der neuen Substanz Pifithrin-alpha (PFP-alpha) nicht nur besser zu ertragen, sondern auch erfolgreicher seinen. Ihre Mäuse vertrugen problemlos Dosierungen, die zuvor wegen der Nebenwirkungen ausgeschlossen waren, und hatten überraschend hohe Heilungsraten.
Anders als die bisher erprobten Stoffe schützt die neue Substanz laut Gudkov alle verletzlichen Gewebe im Körper. Sie blockiere das Eiweißprodukt des Gens p53. PFT-alpha verhindere so, dass das Gen p53 gesunde Zellen in der Nähe von Tumoren in den Selbstmord treibt, damit diese nicht - von Strahlen oder Chemikalien der Therapie geschädigt - zu neuen Tumoren werden. Denn p53 ist von Haus aus ein Krebskiller. Ist es unversehrt, drosselt es das Wachstum von Tumoren. Fehlt es oder ist es beschädigt, kann Krebs entstehen. P53 ist bei rund der Hälfte aller Tumoren außer Gefecht gesetzt. Damit komme nur jeder zweite Patient für die Gabe von PFT-alpha in Frage
(Stuttgarter Nachrichten, 10.9.1999, Seite 32)

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