Zeitschrift für Phytotherapie - Ausgabe 10/2000
Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Alternativ: Phytoöstrogene im Klimakterium
Schlagwörter: Phytoöstrogene; Klimakterium; Wechseljahre
Seite: 270 In Europa leiden ca. 80% der Frauen an charakteristischen Beschwerden der Wechseljahre. Bei jeder dritten Frau sin diese Beschwerden so stark, dass sie sich in ärztliche Behandlung begibt. Ursache sind erhebliche Schwankungen im Östrogenspiegel, die mit der hormonellen Umstellung einhergehen.Hinsichtlich der klassischen Hormonersatztherapie sind jedoch viele Frauen verunsichert und stehen ihr oft ablehnend gegenüber. Sie befürchten ein erhöhtes Krebsrisiko, auftretende Blutungen, mögliche Gewichtszunahme oder lehnen sie allgemein ab. Andere Frauen vertragen sie nicht und suchen daher eine sanfte Alternative. Mit Phytoöstrogenen aus Soja steht diese Alternative jetzt zur Verfügung. 270


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Effektiv: Beta-Sitosterin bei BPH
Schlagwörter: BPH; Prostatahyperplasie; Beta-Sitosterin
Seite: 270 Das Phytopharmakon Beta Sitosterin (Phytosterol) hat eine festen Stellenwert in der konservativen Therapie der benignen Prostatahyperplasie (BPH): Es lindert wirkungsvoll die irrtativen und obstruktiven Symptome in den frühen Stadien und ist das einzige pflanzliche BPH-Therapeutikum, dem auch die deutschje Gesellschaft für Urologie in ihren Leitlinien eine Wirksamkeit bestätigt. 270


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Historisches Tief Phytopharmaka auf Kassenrezept: Ergebnisse einer Umfrage unter den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV)
Schlagwörter: GKV; Phytopharmaka; Gestzliche Krankenkasse; Kassenrezept
Seite: 267-269 Anlässlich einer Pressekonfereenz des Kommitees Forschung Naturmedizin e.V. (KFN) am 20. September in München präsentierte Dr. Dr. med. habil. Michael Habs neueste Zahlen zur Verordnung von Phytopharmaka zulasten der GKV. Habs ist Vorsitzender des KFN-Kuratoriums, Professor am Walther Straub Institut der Universität München und Geschäftsführer des Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel GmbH. In den letzten zwei Jahren gibt es bei der Versorgung von Kassenpatienten einen seltsamen Widerspruch: Obwohl die Zahl der Patienten, die mit pflanzlichen Arzneimitteln behandelt werden wollen, wächst, werden diese Medikamente immer seltener verordnet. 267-269


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Innovativ: Echinacea Brausetabletten
Schlagwörter: Echinacea; Echinacea purpurea
Seite: 270 Mit Cefatox stehen ab Oktober die wertvollen Wirkstoffe von Echinacea purpurea erstmals in Deutschland auch als wohlschmeckende Brausetablette mit schneller Wirkstofffreisetzung zur Verfügung. Die Brausetablette ist ohne Alkohol und Zucker-ideal u.a. für Kinder, Autofahrer und Diabetiker. 270


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Unbedenklich: Misteltherapie bei Lymphomen und Leukämie
Schlagwörter: Lymphom; Leukämie; Misteltherapie
Seite: 270 Die Stimulation von Zellen des Immunsystems durch Mistelinjektionen gilt heute als wissenschaftlich gesichert. In der Annahme, dass nicht nur normale. sondern auch maligne Zellen stimuliert werden könnten, gab es in letzter Zeit zunehmend Bedenken gegen eine adjuvante Misteltherapie maligner Lymphome und Leukämien - Krankheiten, die auf einer Entartung von Immunzellen beruhen. Obwohl es bislang keine einzige Untersuchung gibt, die eine solche Stimulation maligner Immunzellen durch Mistelextrakt belegt, wurden aus theoretischen Bedenken heraus immer wieder Warnungen vor einer Misteltherapie bei diesen Erkrankungen laut. Eine aktuelle Untersuchung gibt jetzt Sicherheit: 700 Pazienten mit Lymphomen und Leukämien, die sich zwischen 1982 und 1997 in der Tumorambulanz Herdecke vorgestellt hatten, wurden nachuntersucht. Die meisten dieser Patienten (77%) wurden mit Helixor behandelt. Die Ergebnisse sprechen eindeutig für eine adjuvante Misteltherapie. 270


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Arzneipflanzen und Phytotherapie in Ungarn (Babulka, Peter)
Schlagwörter: Ungarn; Phytotherapie; Paramedizin
Seite: 257-263 Ungarn, dass sein 1000-jähriges Bestehen feiert, hat eine lange Traditiom in der Nutzung von Heilkräutern. Über 600 Arzneipflanzenarten sind in den werken der medizinischen Botanik des Mittelalters und der neueren Zeit verzeichnet. Sie sind auch in der Volksmedizin des 20. Jahrhunderts verwendet worden. Sowohl von Seiten der Bevölkerung als auch von Fachleuten besteht ein zunehmendes Interesse an Produkten pflanzlichen Ursprungs und an phytotherapeutischer Behandlung. Zurzeit sind ungefähr 450 Artikel als "paramedizinische" Produkte registriert und eine kleine Zahl von pflanzlichen Monopräparaten als Medikamente auf dem Markt zugelassen. 1999 wurde im ungarischen Arzneigesetz bestimmt, dass die Klase "Paramedizin" bis Ende 2004 aufgelöst und jedes Produkt in die Klasse "Medikamente" (pharmazeutisches Produkt) mit Indikation seiner therapeutischer Wirkung eingegliedert wird. Dies entspräche der Praxis in der EU. 257-263


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Erfahrung, Phytotherapie und Immanuel Kant (Editorial)
Schlagwörter: Immanuel Kant; Phytotherapie; Erfahrung
Seite: 235 Erfahrung ist im philosophischen Denken ein Grundbegriff der Erkenntnistheorie.Die Psychologie sieht dagegen in der Erfahrung einen Sammelbegriff für die im Verlauf eines Lebens erworbene Kenntnisse und Einsichten. Mit Erfahrungen umzugehen und sie argumentativ bei der Beurteilung der uns umgebenden Welt zu nutzen, ist damit zunächst einmal das Vorrecht von uns Älteren. Erlebnisse müssen zu Erfahrungen verarbeitet und möglicherweise über Generationen weitergegeben werden. 235


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Analytische Identifizierung von Radix Harpagophyti procumbentis und zeyheri (Feistel, Björn; Gaedcke, Frauke)
Schlagwörter: Radix Harpagophty procumbentis; Radix H. zeyheri
Seite: 246-255 Bis heute sind in europäischen Arzneibühern und den Monographien von ESCOP und Kommission E ausschließlich die sekundären Speicherwurzeln von Radix Harpagophyti procumbentis beschrieben. Diese sind jedoch ohne Kenntnis der dazugehörenden oberirdischen Pflanzenteile makroskopisch nicht von Radix H. zeyheri zu unterscheiden. Eine hilfreiche Kenngröße zur Identifizierung beider Spezies stellt neuerdings die 8-pCHG-8-para-Coumaroylharpagid zu den Hauptiridoiden über eine HPLC-Methode ermittelt wird. Dabei zeigt sich, dass Handelsdrogen seit vielen Jahren aus H.procumbentis, aber auch H.zeyheri bzw. einer Mischung beider Spezies bestehen. Die zur Differenzierung zugrunde gelegte 8-pCHG-Kennzahl von max. 9 für Radix H. procumbentis ist dabei jedoch zu tief angesetzt. Anhand authentischer Anbauware konnte ermittelt werden, dass diese charakteristische Kennzahl vom Alter und jeweiligen Teil der sekundären Speicherwurzeln deutlich beeinflußt wird. Eine Erhöhung der 8-pCHG-Kennzahl auf maximal 12 wird deshalb vorgeschlagen. Aus pharmakologischer Sicht gibt es bis heute allerdings keine Hinweise, dass eine Differenzierung von Radix H. procumbentis und zeyheri notwendig ist. Vorliegende Daten weisen im Gegenteil darauf hin, dass beide Spezies gleichberechtigt eingesetzt werden können. Diese Erkenntnis sollte in künftige Arzneibuchmonographien einfließen. 246-255


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Klinische Studie: Extrakt aus rotem Weinlaub bei CVI (Kiesewetter, H.)
Schlagwörter: CVI; venöse Insuffizienz; Krampfadern; roter Weinlaub; Flavonoide
Seite: 264 Der Extrakt aus rotem Weinlaub (vitis viniferae folium, Antistax als Medikament) enthält verschiedene Flavonoide mit Quercetin-3-O-beta-D-glucuronit und Isoquiercitrin als Hauptbestandteile. (...) Die einmal tägliche Gabe von 360mg oder 720mg Antistax Venenkapsel reduzierte klinisch wirksam das Unterschenkelödem und die damit einhergehenden Beschwerden bei Patienten mit milder CVI und wurde dabei gut vertragen. Die Abnahme des Ödems ist mindestens vergleichbar mit den Ergebnissen, die mit Kompressionstherapie und/oder sonstigen antiödematös wirkenden Arzneimitteln erzielt werden können. Bei vergleichbarer Verträglichkeit wurde mit dder höheren Dosis ein geringfügig besseres Ergebnis erzielt. 264


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Unterdrückung der NO-Produktion in aktivierten Makrophagen (Köhler, I.)
Schlagwörter: Makrophagen; NO-Produktion; Entzündungsreaktion; Stickstoffmonoxid; Entzündungen
Seite: 266-267 Aktivierte Makrophagen nehmen eine zentrale Rolle im Entzündungsgeschehen ein, indem sie Mediatoren freisetzen, welche einleitende Prozesse bei Entzündungen beeinflussen. Eine Art solcher Mediatoren ist das Stickstoffmonoxid (NO), das durch das Enzym Stickstoffmonoxidase produziert wird. Das induzierbare Enzym iNOS ist zu einem pharmakologischen Target geworden auf der Suche nach neuen Wirkstoffen bei chron. Entzündungen. NO ist bei der unspezifischen Immunabwehr gegenüber Tumoren, parsitären Pilzen und Bakterien von Bedeutung. Die Aktivierung der Makrophagen erfolgt mittels Stimulieruing durch Zytokine bzw. bakterielle Produkte, wie z.B. Lipopolysaccharide (LPS) von E. Coli. Die erhöhte NO-Produktion in aktivierten Makrophagen ist außerdem ein Kriterium für lethale Toxizität: Eine hohe Konzentration an NO führt zu Zelltod oder Entzündungen. Drei Arbeitsgruppen untersuchten phytochemisch Heilpflanzen, die aus der Volksmedizin Japans, Koreas und Ägyptens bekannt sind. Anhand eines antiinflammatorischen Testmodells wurden diejenigen aktiven Inhaltsstoffe isoliert, welche die NO-Synthese unterdrückten. Bei den untersuchten Pflanzen handelte es sich um Cleome droserifolia (Capparidaceae), Artemisia feddei (Asteraceae) und Acer nikoense (Aceraceae). 266-267


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Chinesische Arzneimittel (Panorama)
Schlagwörter: chinesische Arzneimittel
Seite: 244 Die Arzneimittelkommission weist aus gegebenem Anlass erneut auf den adäquaten Umgang mit chinesischen Arzneimitteln hin. Diese können prinzipiell eingesetzt werden, müssen aber eindeutig identifiziert sowie in pharmazeutischer Qualität und mit Sachkenntnis angewandt werden. 244


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Cholesterinspiegel senken (Panorama)
Schlagwörter: Cholesterin; Cholesterinspiegel
Seite: 240 Aktuelle Studien (American Heart of Association 10/99) belegen, dass durch den Einsatz von Plantago ovata-Samenschalen eine deutliche Abnahme der Gesamt- und LDL-Cholesterin-konzentration im Blut hervorgerufen wird, so Klaudia Hörist vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Aachen. Die Senkung des Gesamtcholesterins beträgt zeischen 5 und 15%. 240


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Fernöstliches gegen Erkältung (Panorama)
Schlagwörter: Erkältung; Andrographis
Seite: 242 Die Arbeitsgruppe von D. Caceres an der Universität von Santiage de Chile untersuchte einen Extrakt aus der fernöstlichen Heilpflanze Andrographis paniculata in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 158 erkälteten Patienten (Phytomedicine 1999; 6: 217-223). In der Dosierung 120mg/d zeigte sich eine gute Wirkung hinsichtlich der klassischen Symptome Halsschmerzen und Nasenverstopfung bereits am zweiten der fünf Studientage. 242


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Hyperforin beeinflußt Natriumgradient (Panorama)
Schlagwörter: Johanniskraut; Depressionen; Hypericum; Hyperforin
Seite: 238 Ein mögliches neues antidepressives Wirkprinzip von Johanniskraut-Extrakt stellte Prof. Walter E. Müller, Direktor des Institutes für Pharmakologie der Universität Frankfurt, vor. Hyperforin, einer der wichtigsten Inhaltsstoffe von Hypericum perforatum, hemmt die Transportsysteme der Neurotransmitter, indem es die intrazelluläre Natriumkonzentration erhöht. 238


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Kein Zuckerschlecken mit Stevia (Panorama)
Schlagwörter: Stevia; Zuckerersatz
Seite: 242-244 Die Blätter der südamerikanischen Komposite Stevia rebaudiana (Asteraceae) liefern einen Extrakt, der etwa 300-mal süßer schmeckt als Saccharose, fast keine Kalorien enthält und die Zähne nicht angreift. "heureka" könnte man meinen. Nicht so die EU: sie begründete die Nichtzulassung im Lebensmittelsektor mit fehlenden toxikologischen Daten. 242-244


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Mit Pfefferminzöl gegen Spannungskopfschmerz (Panorama)
Schlagwörter: Pfefferminze; Pfefferminzöl; Spannungskopfschmerz; Kopfschmerzen
Seite: 238 Wie Prof. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik in Kiel auf einer Pressekonferenz der Fa. Lichtwer berichtete, ist Euminz (ein Pfefferminzöl-Präparat) zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen zugelassen. Die Lösung wird bei Kopfschmerzen gleichmäßig auf Stirn und Schläfen aufgetragen. 238


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Monitoring gentechnisch veränderter Pflanzen (Panorama)
Schlagwörter: Monitoring
Seite: 244 Gentechnisch veränderte Pflanzen und daraus hergestellte Lebensmittel werden in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Derzeit wird in der EU über eine neue Version der EU-Richtlinie 90/220/EWG zur Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen in die Umwelt beraten. 244


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Petitionsausschuß pro Cannabis (Panorama)
Schlagwörter: Cannabis; Cannabisprodukte
Seite: 244 Der Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages hat sich im Juli dafür ausgesprochen, den Einsatz von Cannabisprodukten füre medizinische Zwecke zu legalisieren. In der Begründung heißt es u.a., Cannabis könne Patienten helfen, ihre Erkrankung zu heilen oder zu lindern. Nun ist der Gesetzgeber am Zug. 244


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Phytopharmaka in Zahlen (Panorama)
Schlagwörter: Phytopharmaka
Seite: 238 Für rezeptfreie Arzneimittel sind nach Angaben des Bundesfachverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) in deutschen Apotheken im Jahr 1998 insgesamt rund 14,9 Mrd. DM (Endverbraucherpreise) ausgegeben woredn. Phytopharmaka hatten davon einen Anteil von rund 30% und 4,4 Mrd. DM. 238


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Vorsicht bei HIV-Patienten Johanniskraut senkt die Indinavirplasmaspiegel (Piscitelli S.)
Schlagwörter: Johanniskraut; Indinavirplasmaspiegel; HIV; Protease; Hypericum; AIDS
Seite: 266-267 Johanniskraut induziert die Bildung eines Enzyms des Cytochrom-P450-Systems, welches u.a. HIV-1-Protease-Inhibitoren metabolisiert. Wie sich die Einnahme von Johanniskraut auf die Plasmakonzentration des HIV-1-Protease-Inhibitors Indinavir auswirkt, wurde deshalb in einer Studie an acht erwachsenen, gesunden Freiwilligen untersucht. 266-267


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. (Richter, Thomas)
Schlagwörter: Functional Food; Phytotherapie; Nahrungsmittel; Zistrosentee; Immunstimulation
Seite: 264 Die einschlägigen Vebrauchermärkte reagieren auf den Trend "Functional Food" mit einem großen Sortiment an entsprechenden Produkten, die in das Konzept einer maßgeschneiderten Gesundheitsvorsorge passen. So gibt es nicht nur den Saft, der die Verdauung fördert, sondern auch die Margarine, welche den Cholesterinspiegel stabilisiert. (...) Ernährungswissenschaftler sind dabei , der Philosophie des "Functional Food" den entsprechenden intellektuellen Unterbau zu verleihen. Sie suchen unter anderem auch nach sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, die zur Anreicherung der Lebensmittel dienen. So gibt es bereits die entsprechenden Fruchtsäfte mit grünem Teeextrakt zum "Fitwerden" bzw. Johaniskraut (!) zur Beruhigung. Wissenschaftliche Kriterien spielen in diesem Markt der Beliebigkeiten keine große Rolle. Das Etikett "Natur" dient als reines Marketinginstrument, um die Produkte an den Mann zu bringen. 264


Zeitschrift für Phytotherapie, 10, 21, 2000. Der stechende Mäusedorn - Ruscus aculeatus L. (van Rensen, Irmgard)
Schlagwörter: stechender Mäusedorn; Ruscus aculeatus L.
Seite: 271-284 Der Stechende Mäusedorn - Ruscus aculeatus - ist eine Arzneipflanze der Mittelmeerländer. Arzneilich genutzt werden Extrakte der unterirdischen Teile und die isolierten Steroidsapogenine Ruscogenin und Neoruscogenin. Der Extrakt kommt vorwiegend bei chronisch-venöser Insuffizienz zum Einsatz, während die isolierten Sapogenine bei Hämmorrhoiden angewandt werden. Die pharmakologischen Nachweise der erhöhung des venösen Tonus und der Stimulation des lymphatischen Transports durch Ruscus aculeatus sind überzeugend. Einige Anwendungsbeobachtungen geben gute Hinweise auf die Wirksamkeit der Steroidsapogenine bei Hämorrhoiden und eine doppelblinde Probandenstudie zeigte die signifikante Senkung der Venenkapazität und des Gewebevolumens nach Einnahme von Ruscus-Extrakt. In klinischen Studien an Patienten wurde die Wirksamkeit von Ruscus-Extrakt bei chronisch venöser Insuffizienz noch nicht nachgewiesen, weil Ruscus aculeatus bisher immer als Bestandteil von Kombinationspräparaten klinisch getestet wurde. 271-284

zurück  zum Seitenanfang
Naturheilkunde Tagesklinik AG - Deutschhausstr. 28 - 35037 Marburg -
Telefon: 0 64 21 - 69 00 74 - Fax: 0 64 21 - 69 00 72
nhk-ag@gmx.de -  Datenschutzerklärung  -  Impressum