BM - Biologische Medizin Ausgabe 02/2001

Schwerpunktthema Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Kraft, K., Bonn: Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen mit Phytopharmaka - Neuere Erkenntnisse aus klinischen Studien mit Weißdorn, Artischocke und Knoblauch
Schlüsselwörter: Allium sativum, Artischockenblätterextrakt, chronische Herzinsuffizienz, Crataegus, Cyanara scolymus, Hyperlipidämie, Hypertonie, Knoblauchextrakt, klinische Studien, Phytopharmaka, Weißdornextrakt
Seiten 56-60

 

Weißdornextrakte werden traditionell zur Therapie von frühen Stadien der Herzinsuffizienz eingesetzt. Neue pharmakologische Studien zeigen bemerkenswerte positiv inotrope, antiarrhythmische, antioxidative und kardioprotektive Effekte. Neuere klinische Studien zeigen bei Patienten mit Herzinsuffizienz des Stadiums II nach NYHA, die über mehrere Wochen mit 900 mg Weißdornextrakt/Tag behandelt wurden, einen Anstieg der Belastbarkeit in der Ergometrie und eine Besserung verschiedener kardiovaskulärer Parameter. Weißdornextrakt könnte in Zukunft zu einem weiteren Standbein der medikamentösen Therapie bei chronischer Herzinsuffizienz werden.
Knoblauch und Artischockenextrakt haben lipidsenkende und antioxidative Eigenschaften und sind außerordentlich gut verträglich. Für Knoblauch wurden zusätzlich noch leichte blutdrucksenkende Effekte und thrombozytenaggregationshemmende Eigenschaften beschrieben. Damit eignen sich beide Drogen zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen.

 

Originalien: Schmolz, M., Reutlingen, Heine, H., Baden-Baden: Homöopathische Substanzen aus der Antihomotoxischen Medizin modulieren die Synthese von TGF-ß1 in menschlichen Vollblutkulturen
Schlüsselwörter: Antihomotoxische Medizin, Immunologische Beistandsreaktion, Homöopathie, TGF-ß1
Seiten 61-65

Einer der wichtigsten Mechanismen zur Kontrolle von Entzündungsreaktionen in Geweben ist die Inhibition der Zellen des Immunsystems durch die Synthese von Transforming Growth Factor beta (TGF-ß1). 20 verschiedene homöopathisch extrahierte Proben wurden auf ihre modulierende Aktivität auf die Freisetzung dieses Zytokins in menschlichen Vollblutkulturen geprüft. Einige Proben zeigten deutliche Effekte auf die Synthese von TGF-ß1. Speziell Euphorbium, Luffa, Sanguinaria und Cartilago erwiesen sich als besonders potent und steigerten die Freisetzung dieses Mediators auf ein Mehrfaches.
Die Relevanz dieser pharmakologischen Wirkungen wird anhand der Antihomotoxischen Anwendung dieser Substanzen diskutiert.

 

Randerath, O., König, D.P., Beuth, J., Köln: Immunmodulation als Therapieansatz zur Behandlung der Multiplen Sklerose
Schlüsselwörter: Multiple Sklerose, Immunmodulation, Interferon, Glatirameracetat, Immunglobulin
Seiten 66-71

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Die Multiple Sklerose ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland. Nach heutigem Verständnis liegt ihr ein Zerfall der Myelinhüllen zugrunde. Die genauen Ursachen der Multiplen Sklerose sind nicht bekannt. Diskutiert werden immunologische Vorgänge, wobei möglicherweise auch erbliche Faktoren und Umwelteinflüsse sowie durchgemachte Virusinfektionen eine Rolle spielen.
Da der Krankheit offenbar eine "Fehlleitung" des Immunsystems zugrunde liegt, kommt immunmodulierend wirkenden Substanzen zunehmend Bedeutung in der Krankheitsbehandlung zu. Für die Wirksamkeit von Interferonen und Glatirameracetat liegen klinische Daten vor. Möglicherweise werden in Zukunft auch Immunglobuline zur Langzeitbehandlung zugelassen.

 

Sarwar, A., Faisalabad, Enbergs, H., Bonn: Wirkungen homöopathischer Zubereitungen eines Wurzelextraktes von Saussurea lappa auf verschiedene Immunparameter des peripheren Bluts von Ziegen
Schlüsselwörter: Homöopathie, Interferon-g , Lymphozytenproliferation, Phagozytose, Saussurea lappa, Ziegen
Seiten 72-75

Die Wurzeln der zu den Asteraceae zählenden Saussurea lappa werden in der traditionellen Medizin Asiens unter anderem bei chronischen Entzündungszuständen wie rheumatoide Arthritis, chronische Gastritis, Asthma und Bronchitis verordnet.
In der vorliegenden Studie wurde die Wirkung homöopathischer Zubereitungen eines Wurzelextraktes von Saussurea lappa auf zelluläre Immunparameter des Bluts von klinisch gesunden Ziegen (n=16) untersucht.
Ergebnisse: 1. Die Phagozytoseaktivität wurde durch alle eingesetzten Potenzen (D4, D6, D8) in dosisabhängiger Weise stimuliert, am stärksten durch die D8. 2. Die Proliferation der Lymphozyten wurde dagegen durch alle geprüften Potenzen gehemmt. 3. Der gleiche Effekt war bei der mitogeninduzierten Sekretion von Interferon-g feststellbar.
Die Ergebnisse liefern einen vielversprechenden Ansatz für weitergehende Untersuchungen mit homöopathischen Zubereitungen aus Saussurea lappa mit dem Ziel eines therapeutischen Einsatzes, wo eine Stimulierung der Phagozyten, insbesondere aber eine Hemmung der Lymphozyten (T-Lymphozyten) erwünscht ist.

 

Magazin für die Praxis: Kolb, A., Weingarten: Sport bei Herz-Kreislauf-Problemen - Erfahrungen aus der Praxis
Seiten 78-79

Die Prävalenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen - auch funktioneller Art - ist außerordentlich hoch. Bei jedem 15. Patienten über 50 Jahre ist mit einer entsprechenden Symptomatik zu rechnen. Zunehmend beliebt in dieser Altersgruppe ist aber der Freizeitsport, so dass der Hausarzt in die Situation kommt, über Art und Intensität möglicher sportlicher Aktivitäten beraten zu sollen. Da dies im notwendigen Umfang sehr aufwendig ist und in der täglichen Praxis kaum geleistet werden kann, sind zur Orientierung in dem folgenden Beitrag einige Eckpunkte zusammengestellt.

 

Füsgen, I., Wuppertal, Frase, W., Baden-Baden: Essenzielle Hypertonie
Seiten 80-82

Die essenzielle Hypertonie ist mit 90% die häufigste Hypertonieform des älteren Patienten. Andere, sekundäre Hypertonieformen machen lediglich etwa 10% aus und sind meist Folge von Nierenerkrankungen oder Nierenarterienstenosen oder Folge einer Überfunktion von Nebennierenmark, Nebennierenrinde oder Schilddrüse. Die Aortenisthmusstenose als Ursache einer Hypertonie ist im Alter eine Rarität. Im Vordergrund der folgenden Ausführungen steht die Therapie der essenziellen Hypertonie beim älteren Patienten.

 

Das klinische Bild:Wemmer, U., Darmstadt; Coxitis fugax
Seiten 76-77

Die Deutung von Gelenkschmerzen im Kindesalter kann wegen fehlender äußerer Veränderungen des betroffenen Gelenks und unpräziser Schilderung der Symptomatik schwierig sein. Zu den harmlosen Beschwerden zählen die Wachstumsschmerzen, die Überbeanspruchung der Gelenke bei aktiven Kindern oder das Bagatelltrauma ohne Fraktur. Auch die Coxitis fugax oder akute transiente Arthritis (ICD 10: M67.3) gilt als eine selbstlimitierende gutartige Erkrankung, die aber nur - ebenso wie die anderen zuvor genannten - durch eine Ausschlussdiagnostik bestätigt wird.
Erkrankungen, die sofort therapeutische Maßnahmen notwendig machen, sind die durch Bakterien ausgelöste septische Arthritis (ICD10: M00.-), die akute hämatogene Osteomyelitis (ICD 10: M86.-), das kindliche Rheuma (juvenile rheumatoide Arthritis; ICD10: M08.-) und Spondylarthropathien (ICD10: M08.1) wie Arthritiden nach Darmerkrankungen oder Urogenitalerkrankungen. Auch die aseptische Knochennekrose des Hüftkopfes (Morbus Perthes- Calvé-Legg; ICD 10: M91.1) und die Epiphyseolysis capitis femuris (ICD 10: M93.0) müssen in Betracht gezogen werden und erfordern eine entsprechende Diagnostik.
Erst wenn sich die Symptomatik folgenlos innerhalb von spätestens drei Monaten zurückgebildet hat, darf retrospektiv eine Coxitis fugax diagnostiziert werden.


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