CO'MED Ausgabe 10/2002 |
Kolumne
Dr. med. Ruediger Dahlke
Gabriele Matthies und Klaus Schäfer Kreative Homöopathie und Psycho-Kinesiologie Antonie Peppler ADS Claudia Meyenburg Über Muskeltesten zu den Hintergründen von Krankheit, Schmerz und Leid Axel Doderer Hyperton-X Stefanie Maurer
Petra Katz und Sonja Sprehe Sekundäre Stressmuster Roman Simeunovic
Christine Knauf-Estrada
Kurt Simon Geomantische Holografie Siegfried Prumbach Erdstrahlen und Gestirnstrahlen im Dritten Jahrtausend Wilton Kullmann Psychodynamische Radiästhesie Dipl. Ing. Hartmut Lüdeling Ein Jubiläum Eberhardt W. Eckert
Am 19. September feierte die in Bonn ansässige FGF ihr zehnjähriges Bestehen - in Berlin. Zu diesem besonderen Tag der damals auf Initiative des Bundesministeriums für Post und Telekommunikation zusammen mit Funknetzbetreibern, Industrieunternehmen, Rundfunk- und Funkdienste-Anbietern, Verbänden und Bundesbehörden sowie Forschungseinrichtungen gegründeten und betriebenen FGF hatte sich auch politische Prominenz angesagt, von der mancher dann nicht vom Wahlkampffronteinsatz abgezogen werden konnte. Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner Müller erschien und führte in seiner Rede beeindruckende Wirtschaftszahlen an. Ebenso wie FGF-Vorsitzender Eike Bär wies er auf die Notwendigkeit mit Nachdruck und Begeisterung und vor allem fachübergreifend betriebener wissenschaftlicher Studien hin; gerade im Hinblick auf die explosionsartig zunehmende mobile Kommunikation. Sie ist nicht nur in Forschung und Technik eine Schlüsseltechnologie, sondern hat darüber hinaus direkt und indirekt gewaltige wirtschaftliche Bedeutung. Bedeutung natürlich auch für die Umwelt, Stichworte „Elektro-Magnetische Verträglichkeit“ (EMV, bezieht sich auf Geräte und Anlagen untereinander), sodann „Elektro-Magnetische Verträglichkeit Umwelt“ (EMVU, bezieht sich wesentlich auf biologische Umgebung, insbesondere Mensch); beides entwickelt auch aus einem der Vorläuferbegriffe mit der aussagefähigen Bezeichnung „Elektro-Magnetische Beeinflussung’’ (EMB). Von freigesetzter elektromagnetischer Strahlung wird alle tote und lebende Materie wie auch der leere Raum durchdrungen und beeinflusst. Die unglaubliche Zunahme dieser Strahlung hat auch Ängste bezüglich der (human-) biologischen Auswirkungen immer wilderer elektromagnetischer Feldgemische ausgelöst: In einem nach der „Reeducation“-Periode mit ihren Forschungs-, Berufs- und Denkverboten von zunehmender Verblödung bezüglich naturwissenschaftlichem Wissen gekennzeichneten Gebiet fiel das Schüren diffuser Ängste nicht schwer. Zumal in den 80er Jahren das griffige Schlagwort vom Elektrosmog eingeführt wurde und kaum jemand die zu elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern, Wellen, Impulsen und Erscheinungen gehörigen Grundlagen beherrscht, die zugegebenermaßen überaus kompliziert sind. Wie man erleben musste, kann eine öffentliche Diskussion darüber auch ohne diese Kenntnisse losgetreten werden, in ihrer Substanz ist sie auch danach. Hier setzen die von der FGF geförderten Studien an: Die von der FGF beauftragten Studien werden nach wissenschaftlichen Kriterien an entsprechend qualifizierte Einrichtungen vergeben. Strikte Neutralität ist wichtiges Gebot. Richtlinien maßgeblicher Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation WHO usw. soll gefolgt werden. Bislang wurden für FGF-geförderte Vorhaben über elf Mio. Euro aufgebracht, wobei der Arbeitsschwerpunkt in der Ermittlung kausaler Zusammenhänge von Ursache und Wirkung liegt. Geachtet wird auch auf wissenschaftliche Reproduzierbarkeit sowie direkten Bezug des erworbenen Wissens zu aktuellen Forschungs- bzw. wissenschaftlichen Methoden und Kenntnissen. Eine weitere wichtige Aufgabe besteht darin, die Ergebnisse allgemeinverständlich aufzubereiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In einer auf weiten Strecken unübersehbar von Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit gekennzeichneten Politik keine leichte Aufgabe. Neben Veröffentlichungen, die zumeist kostenfrei bei der FGF angefordert werden können, gibt es auch einen vielbenutzten Internet-Zugang unter www.fgf.de. Der hehre Anspruch, zur wissenschaftlichen Klarstellung und Versachlichung der öffentlichen Diskussion beizutragen, ist natürlich ebenso wenig wie die Aufwendung beträchtlicher Finanzmittel nicht ohne eine Komponente von Eigennutz. Kein Hersteller, Betreiber oder sonst wie wesentlich von (mobiler) Funkkommunikation abhängiges Unternehmen möchte eines Tages von gefährlichen biologischen Auswirkungen elektromagnetischer Erscheinungen in seinem Interessen- und Frequenzbereich überrascht werden. Allein die Verfolgung und Sortierung der weltweit erscheinenden Fachliteratur auf unmittelbaren und angrenzenden Gebieten ist für ein einzelnes Unternehmen oder eine einzelne Institution praktisch unmöglich; noch weniger die fachliche Bewertung und eventuell daran anschließende „Verdauungsprozesse“, die wiederum weitgehend interdisziplinäres Fachwissen voraussetzen. Dieser unumgängliche und komplizierte Verdauungsprozess führt nun auch dazu, dass manche Kritiker die nützlichen Stoffwechselprodukte von den auszuscheidenden Schlackenstoffen nicht so richtig zu unterscheiden vermögen und Vorbehalte oder sogar mehr gegen diese Art „etablierter Forschung“ erhoben werden. Gewiss ist auch der von der FGF bearbeitete Bereich nicht frei von Gruppenbildung und Gruppeninteressen. Aber die Frage ist doch: Ob das Erarbeitete sachlich und rechnerisch richtig ist, vorliegenden Erfahrungen/Analogien entspricht sowie eigenen fachlich-kritischen Überlegungen dienlich ist; also dauerhaft wertvolle Substanz besitzt. Der Verfasser, der (bedauerlicherweise) nicht von der FGF bezahlt wird, sieht durchaus solche Substanz, die auch in der Vermittlung von Einblicken in die Tätigkeit nationaler oder internationaler Gesellschaften in anderen Teilen der Welt besteht. Angesichts von sich global ausbreitenden elektromagnetischen Erscheinungen und grenzübergreifenden Systemen ein wichtiger Aspekt; Kennwerte daraus könnten als Maße für eine immer enger vernetzte und sich gegenseitig beeinflussende Welt dienen. Was haben nun Naturheilkunde und Complementärmedizin davon? Sie haben ihre Wurzeln ursprünglich in Bodenständigkeit, Tradition und Überlieferung. Die sind hervorgegangen aus langen Prozessen der Erkenntnis, Sortierung und Reifung, zugeschnitten auf das unmittelbare Umfeld, und sie führen schließlich zu recht einfachen Weisheiten („einfach“ ist alles, wenn die Zusammenhänge bekannt sind!). Aber: So etwas setzt weitgehend stabile, wiederkehrende Verhältnisse voraus, in diesem Fall weitgehend natürliche Umweltbedingungen im weiteren Sinn. Angesichts einer immer komplexer und menschenverursacht komplexer und komplizierter gemachten und beeinflussten Umwelt, dazu noch regelrechten Völkerwanderungen, entfallen an immer mehr Stellen die Voraussetzungen, gelten auch lokale althergebrachte Wahrheiten nicht mehr - eine schmerzhafte Erkenntnis! Lokale langfristige und begreifbare Evolution ist längst in eine fortwährende Revolution umgeschlagen. Weil niemand gern in einer Dauerrevolution lebt, werden zumindest mental immer wieder Inseln scheinbarer Stabilität geschaffen, Anhänger der jeweiligen Richtung kommen hinzu, und gelegentlich bringen die vereinten Anstrengungen der Insulaner diese Inseln zu erstaunlicher Blüte, bis die Wogen fortschreitender Revolution auch diesen vermeintlich sicheren Hort wieder überspülen. Eine dieser Inseln ist die einfache Ansicht vom einfachen „Elektrosmog“ - der leider in vielfacher Hinsicht unendlich ist. Wie gesagt erreichen elektromagnetische Umwelteinflüsse alles und jedes, auch Naturheilpraxen, -verfahren und -medizinern nebst Wirkungsmechanismen. Zum Beispiel Medizinern: Die sollen ja am/im Körper chemisch reagieren. Chemische Reaktionen werden aber von Elektrizität in allen ihren Erscheinungsformen beeinflusst, siehe Elektrophorese, Elektrolyse, Elektroosmose, Elektrochemie, Magnetochemie, u.a. Weshalb findet sich dann auf den Medikamenten-Begleitzetteln unter Risiken und Nebenwirkungen niemals etwas über den Einfluss von Elektrizität (ausgenommen gelegentlich Licht, das ein Segment aus dem elektromagnetischen Spektrum darstellt)? Längst bestehen doch Analogien, Geräte und Kraftfahrzeuge werden in EMV-Räumen und -Labors geprüft, sensible chemische Stoffe (z.B. Sprengstoff) müssen hermetisch abgeschirmt werden. Hier ergäbe sich die Möglichkeit für einen echten Quantensprung und Vorsprung der Naturheilkunde gegenüber der Schulmedizin, denn letztere nimmt elektrische Einflüsse auf Körper merkwürdig gespalten zur Kenntnis. Einerseits werden elektrische Großgeräte betrieben, etwa Topographen; besonders auf Intensivstationen, im OP, in Labors sind zahlreiche elektrische Geräte zusammengefasst. Funktelefone in Kliniken sind wegen möglicher Beeinflussung solcher Geräte verboten; der Einfluss auf das zuweilen hochempfindliche Regelsystem Mensch wird abgestritten, verdrängt oder lächerlich gemacht. Sogar da, wo es kaum zu übersehen ist wie etwa in einem nahegelegenen Krankenhaus, neben dem ein stattlicher Sendemast mit zahlreichen Antennenkränzen steht. Techniker schafften Abhilfe bei Störungen, die dadurch in medizinischen Geräten auftraten: Die Kranken liegen aber weiterhin in Metallbetten mit prächtiger lokaler Antennenfunktion; Feldstärkemessungen in Krankenzimmern sind ein Tabu. Ein weiteres Beispiel für Denkblockaden zeigt sich beim Militär, wo die „Anwender“ Elektrizität als Waffe nutzen, etwa als „Elektromagnetischen Puls“ (EMP); im Bereich der vereinseigenen Medizin, Sanität genannt, untersucht man z. B. den Einfluss von Defibrillator-Impulsen auf fliegende Transporter, steht aber innovativer medizinischer Nutzung der Elektrizität wenig positiv gegenüber. Wenn also Naturheilkunde und Complementärmedizin den Einfluss stetig zunehmender Umweltelektrizität rational und nach wissenschaftlichen Kriterien mit sinnvollen Einzelversuchen am lebenden Menschen zusammenpuzzeln, könnten sie Ansehen, Ruf und Umsatz bemerkenswert steigern. Dazu bedarf es nicht unbedingt kostspieliger Einrichtungen, wohl aber der Kenntnis naturwissenschaftlicher Grundlagen, interdisziplinärer Zusammenarbeit und der Trennung von einigen einfachen und eingefahrenen, aber leider falschen Ansichten und Fiktionen. Die durch die FGF vermittelten Informationen und Erkenntnisse könnten dabei eine wertvolle Hilfe sein. Die alten Naturärzte hatten nicht entfernt die Mess- und Informationsmöglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, dennoch haben viele von Ihnen dauerhafte Wahrheiten geschaffen. Lassen wir uns von ihnen nicht beschämen.
Michael Krüger
Dr. med. Konrad Werthmann
Dr. med. Elfriede Müller-Kainz
Dr. rer. nat. Oliver Ploss
Dr. med. Bodo Köhler
Bertil Weyde
Peter Raba Von der Sinnkrise zu Individualität und persönlichem Wachstum Dr. phil. Reinhard Müller
Volkmar Schwabe
Univ.-Prof. a. D. Dr. med. dent. habil.Dr. h. c. (UNFV) Heinz Spranger
Dr. jur. Frank A. Stebner
Dr. med. Rudolf Inderst Der Organtestsatz Dr. med. Reimar Banis Was gibt es Neues zu Kreatin Werner Kleiner
Theresia Wuttke-Laube Gesetze des Lebens Walter Frank IBATH - Therapeutisches Netzwerk Brigitte Seeger
Dr. med. Werner Ch. Nawrocki
Daniela Herzberg
Dr. phil. Peter Stemmann |
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