Alternative Krebsbehandlung Eine nebenwirkungsarme Chance:
die Electro-Carcinom-Therapie
Die Electro-Carcinom-Therapie ist eine hierzulande kaum bekannte Form der Tumor-Behandlung. Inzwischen liegen Erfahrungswerte und eine erste Studie vor. In Marburg wendet das Institut für Naturheilverfahren die ECT an und informiert.

Diagnose Krebs: ein Schock für die Betroffenen. Denn auch wenn die Medizin in der Krebsforschung und -therapie unzweifelhaft Fortschritte gemacht hat: im Griff haben wir diese Krankheit nicht. Nicht wenige Erkrankte interessieren sich zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung für alternative Therapieformen. Hier gibt es über die schon etwas bekanntere Mistel-Anwendung hinaus verschiedene Möglichkeiten. Eine ist die perkutane Electro-Carcinom-Therapie (ECT), auch Bio-Elektrotherapie (BET) oder Elektrochemische Tumortherapie genannt. Angewendet wird sie unter anderem vom Institut für Naturheilverfahren in Marburg. Das Prinzip: schwacher Gleichstrom wird in die Tumoren geleitet, die sich in der Folge verkleinern und auch ganz verschwinden können.
Aus China kommen nun erste Ergebnisse einer größeren Fall-Studie, die die ECT-Behandlung von über 10.000 Patienten im Zeitraum von 1987 bis 2000 erfasst. Eines der zentralen Ergebnisse: in knapp über 30 Prozent der Fälle kommt es zur Auflösung und in etwas mehr als 40 Prozent zur Verkleinerung des Tumors. Die einzelnen Erfolgswerte hängen dabei unter anderem ab von Tumorart und -Größe sowie dem Stadium der Erkrankung.
Die chinesischen Mediziner applizieren den Strom vor allem mittels Platindraht-Elektroden, also quasi mit Nadeln, direkt in die Tumoren. Im Gegensatz dazu arbeitet das Marburger Institut fast ausschließlich mit plattenförmigen Metall-Elektroden; sie werden auf die Haut aufgelegt. "Die Verwendung von Platten ist sanfter, besitzt eine höhere Akzeptanz bei den Patienten und ist ebenso wirksam wie die Therapie mit Nadeln", erklärt Dr. Bernhard Weber, Leiter des Instituts. Erste Zwischenergebnisse der hiesigen Behandlungen scheinen die Ergebnisse der chinesischen Studie zu bestätigen.

Die Electro-Carcinom-Therapie ist ein lokales, nebenwirkungsarmes und ambulant durchgeführtes Verfahren. In einer Sitzung fließt zwei bis drei Stunden lang Strom durch den Tumor. Manche Patienten benötigen nur zwei oder drei Sitzungen, bis der Tumor "schmilzt", andere mehr. Mit Hilfe eines speziellen Computer-Überwachungsprogramms steuert und kontrolliert der Arzt die Behandlung und beobachtet die Vorgänge in Körper und Geschwulst. Das ärztliche Können besteht unter anderem auch in der richtigen Setzung der Elektroden und dem Einsatz der optimalen Stromstärke - denn diese muss je nach Tumor-Größe, -Dichte und -Art unterschiedlich sein.
ECT kann - und soll, je nach Erkrankung - zusammen mit anderen Behandlungsformen angewendet werden. Um die Metastasenbildung bei bösartigen Tumoren zu kontrollieren, rät Dr. Weber dazu, bei Anwendung von ECT diese unter Umständen mit Radio- bzw. Chemotherapie zu kombinieren. ECT ersetzt gute schulmedizinische Therapiemöglichkeiten nicht; auf der anderen Seite kann ECT bei schulmedizinisch schlecht oder kaum behandelbaren Tumoren und Metastasen eine neue therapeutische Chance sein.
Die ECT ist für oberflächliche wie für tiefer gelegene Tumorarten geeignet, erklärt das Institut für Naturheilverfahren. Eingeschränkt behandelbar sind Knochenmetastasen. Auch wenn der Tumor schon mit Bestrahlung oder Chemotherapie vorbehandelt worden ist, kann die Electro-Carcinom-Therapie eingesetzt werden.

Weitere Informationen:
    Naturheilkunde Tagesklinik AG
    Ansprechpartner: Dr. Bernhard Weber, eMail: nhk-ag@gmx.de
    Deutschhausstr. 28, D-35037 Marburg
    Telefon: 0 64 21 - 69 00 74 - Fax: 0 64 21 - 69 00 72
Literatur zur ECT:
  • Dr. med. Rudolf Pekar: Die perkutane Bio-Elektrotherapie bei Tumoren. Wien, München, Berlin 1996.
  • Dr. med. Rudolf Pekar / Dr. med. Nikolai N. Korpan: Krebs. Wien, München, Bern 2002.

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