Naturheilpraxis - Ausgabe 02/2002
Leber und Galle naturheilkundlich betrachtet
von Gabriele Ammer

1. Einleitung
Ist Ihnen schon mal eine Laus über die Leber gelaufen? War eine Situation schon mal so, dass die Galle übergegangen ist? Waren Sie schon mal grün vor Neid?
Jeder kennt solche Aussprüche und Gefühlsmomente. Als naturheilkundliche Behandler werden wir deshalb auch solchen Sprüchen besonders nachgehen und uns nicht nur auf das erwähnte Organ zur Behandlung stürzen, sondern versuchen, auch den dazugehörigen Patienten als Mensch und seine Beziehung zu seiner Umwelt zu erfahren. Besonders bei weiblichen Patienten ist der Gallenfluss oft gestört durch psychische Faktoren wie z.B. Umgang mit Agression, unterdrückter Wut etc.
Ein Miniausflug in die Anatomie, ist die Leber doch unser interessantester Chemiekasten.

Funktion von Leber u. Galle
Mit einem Gewicht von 1500 – 2000 g ist die Leber die größte Drüse im Körper und aufgrund der Gallenproduktion (0,5 – 1,0 l Galle/Tag) eine exogene Drüse.
Die Galle aktiviert die Pankreaslipase und mit Hilfe der Gallensäuren werden im Darm Fette emulgiert. Die Gallenflüssigkeit setzt sich aus Bilirubin, Billiverdin, Cholesterin, Gallensäuren, AP und Gamma-GT zusammen. Weitere Bestandteile sind Wasser, Schleim, Lezithin, abgebaute Hormone und Medikamente.
Bilirubin ist das Endprodukt vom Hämoglobin, das beim Abbau zugrundegegangener roter Blutkörperchen entsteht.
Kohlehydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel sind wichtige Funktionen die die Leber zu bewältigen hat.
In der Naturheilkunde spielt die Entgiftungsarbeit der Leber einen sehr entscheidenden therapeutischen Ansatz, da der Patient in der Regel schon mehrere Toxine in seinem Leben aufgenommen hat. Resorbierte Nährstoffe und Gifte aus dem Darm gelangen über die V. portae in die Leber. Sauerstoffreiches Blut (ca. 1,5 l in der Minute) kommt in die Leber über die A. hepatica propria.
Fette und Proteine werden ab- und umgebaut, Giftstoffe und Medikamente "inaktiviert".
Die Leber dient auch als Speicherorgan für Aminosäuren, Vitamine (A, B12, K), Eisen und Kohlehydrate in Form von Glykogen.
Wichtige Funktionen übernimmt die Leber bei der Blutgerinnung (Bildung von Heparin), beim Blutspeicher und Blutabbau (es werden mehr Erythrozyten in der Leber als in der Milz abgebaut).

Zwei interessante Fälle:
Sicherlich kennen Sie aus Ihrer Praxis, die Schwierigkeit, Patienten für die nötige Ernährungsumstellung zu motivieren. Wenn Sie die Möglichkeit haben, gründen Sie eine "Ernährungsgruppe", der Erfahrungsaustausch für die Patienten ist sehr nützlich und hilft auch über kleine Einbrüche hinweg.
Autogenes Training, Tai chi u.a. Entspannungsübungen bringen den Patienten wieder in Balance, so dass sich die Galleproblematik meist aufhebt.

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