Naturheilpraxis - Ausgabe 03/2002
Gesichtsschmerz – Diagnose und Differentialdiagnose
von Jochen Schleimer

Die sensible Versorgung des Gesichts und des Nasen-Rachenraumes erfolgt vorwiegend durch den 5. Hirnnerven, den N. trigeminus.
Die am häufigsten diagnostizierte (und fehldiagnostizierte Erkrankung) ist die Trigeminusneuralgie. Die Erkrankung tritt vorwiegend im 6. Lebensjahrzehnt auf. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Bei Trigeminusneuralgien unterscheidet man die eigentliche, idiopathische Form von symptomatischen in Folge von
  • Tumoren des V. und VII. Hirnnerven
  • Tumoren des Kleinhirn – Brücken – Winkels
  • Malignome des Nasopharynx, die in die Schädelbasis metastasieren
  • Kompression des V. Hirnnerven.
Die Diagnostik der Trigeminusneuralgie erfolgt durch die klinische Symptomatik. Eine Trigeminusneuralgie ist durch typische Schmerzen gekennzeichnet: Blitzartig einschießende "grelle" Schmerzen – auch salvenartig – auf einer Gesichtsseite, meist nur im Versorgungsgebiet eines Trigeminusastes. Betroffen sind meist der N. maxillaris und N. mandibularis.
Die Schmerzen lassen sich durch berühren, Kauen oder Zugluft auslösen.
Die Funktionen des Trigeminusnerven (Sensibilität, Kraft der Kaumuskulatur) ist nicht betroffen, der Kornealreflex ist normal auslösbar.
Ursache der Trigeminusneuralgie ist eine Schlinge der A. cerebelli superior, die die Myelinscheide des Nerven schädigt.

Differentialdiagnose:
Differentialdiagnostisch kommen alle Erkrankungen von Organen in Frage, die sensibel vom N. trigeminus versorgt werden.

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