Neuralgien – vom Stamm ausgehend
von Gabriele Ammer

1. Einleitung
Bei der Recherche zu diesem Artikel wurde mir wieder bewusst wie vielfältig die Definitionen zum Thema Neuralgie eigentlich sind.
Es kann deshalb in diesem Artikel auch nur auf einen Teil dieses Krankheitsbilds eingegangen werden.
Die vorliegenden Behandlungsmöglichkeiten werden nur bei Neuralgien angewandt, die nicht eine tumoröse oder akute infektiöse Ursache haben.

Ursachen
1. Nervenkompression
Ursache hierfür ist eine mechanische Beeinflussung:
z.B. Verengung des Wirbelloches, durch das der Nerv verläuft; nach Verletzung; bei einem Bandscheibenprolaps; Metastasen und Tumore; knöcherne Veränderungen oder N.dorsales scapulae:

Ein Fall aus der Praxis:
16-jähriger, männlicher Patient
Der Patient klagt über plötzlich auftretende Schmerzen in der Steißregion. Dem Patienten war es nicht mehr möglich, aufrecht zu sitzen. Der Hausarzt hatte den Verdacht auf eine Analfistel und der Patient wurde zum CT überweisen. Die Computertomographie erbrachte keinen Anhalt für eine Fistel o. Ä.. Bei Sportarzt wurde dann eine LWS/Becken-Aufnahme durchgeführt. Dabei zeigte sich, das die 4 Steißbeinwirbel (Os coccygis) nach ventral ins kleine Becken ragen. Vermutet wird, dass sich der Patient in einer frühen Lebensphase eine Fraktur zugezogen hat.
Bei dem Patienten habe ich mittels Dorntherapie den erheblichen Beckenschiefstand behoben. Weitere Maßnahmen waren Verabreichung von Gelsenium-Hevert, ein Sitzkissenring (der derzeit nicht benötigt wird), WS-Massagen nach Breuss, Magnetfeldresonanztherapie und Schwimmen als Bewegungstherapie. Der Patient ist seit mehreren Monaten schmerzfrei und wird nach Stürzen beim Sport mit der Dorntherapie weiter behandelt.
Patienten mit Neuralgien sollten von der Notwendigkeit einer gezielten Mitarbeit ihrerseits überzeugt werden, dann haben auch die o.g. Behandlungen entsprechende Wirkung. Dies ist mit Sicherheit nicht einfach, aber dies m.E. auch ein wichtiger Teil der Naturheilkunde.