Naturheilpraxis - Ausgabe 10/2002
Antibiotika – schnelle Effekte, große Risiken
von Klaus Binding

Geschichte
Penicillin ist eines der bekanntesten Medikamente der Welt geworden. Seine Entdeckung gehört zu den erfolgreichsten Ereignissen in der Medizin des 20. Jahrhunderts. Nachfolgend wurden durch intensive Forschung weitere Antibiotika entdeckt und therapeutisch eingesetzt. Im Jahre 1929 stieß der englische Wissenschaftler Alexander Fleming bei Versuchen mit Eiterbakterienkulturen auf ein sonderbares Phänomen. Seine mühsam steril gehaltene Bakterienkultur war durch Besiedelung eines eingeschlichenen Fremdorganismus verdorben.

Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass es sich um Sporen des Pinselschimmels Penicillium notatum handelte, die die Versuchskultur verunreinigt hatten. Überall in den Versuchsschalen, wo der Schimmelpilz mit den Eiterbakterien Kontakt hatte, hörten die Bakterien auf, sich zu vermehren und verkümmerten zu Millionen. Beim nachfolgenden Studium des bakterienfeindlichen Schimmelpilzes wurde klar, dass nicht der Pilz selbst, sondern ein von ihm abgesonderter Wirkstoff die bakterienhemmende Wirkung zeigte. Fleming nannte diesen Wirkstoff Penicillin und veröffentlichte seine Beobachtungen in der Fachpresse.

Das Echo der medizinischen Kollegen auf die Entdeckung Flemings war nur gering, und erst mit Beginn des 2. Weltkrieges trat das Interesse an keimtötenden Arzneimittels gewaltig in den Vordergrund. Man erinnerte sich an die Versuche des Engländers, züchtete den Schimmelpilz in großem Umfang und studierte seine Wirkung auf Bakterien. Es ergab sich, dass Flemings Penicillin gegen 89 verschiedene Krankheitserreger wirksam war.

Es wurde ein vereinfachtes Gewinnungsverfahren eingeführt und nach ersten langwierigen und mühsamen Schritten trat das Penicillin einen stürmischen Siegeslauf rund um die Welt an. Dr. Alexander Fleming wurde für seine Bemühungen 1944 in den englischen Adelsstand erhoben und ein Jahr später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

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