Naturheilpraxis - Ausgabe 10/2002
Psychosomatische Störungen auf dem Vormarsch!
von Ernst-Albert Meyer

Schon jeder 3. bis 4. Verbraucher, der den Arzt aufsucht, leidet an einer psychosomatischen Störung. Leider wird sie aber vom Arzt häufig nicht erkannt, da er sich – laut einer Studie der UNI Düsseldorf – nicht die für die Diagnose erforderliche Zeit nimmt.

Was ist Psychosomatik?
Das Wort "Psychosomatik" stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus psyche = Seele und soma – Körper zusammen und stellt einen Zusammenhang zwischen seelischen und körperlichen Vorgängen her. Es drückt aus, dass jedes Gefühl zu körperlichen Reaktionen führt und jede Körperreaktion Gefühle in uns auslöst.

Und nur in dieser Wechselbeziehung ist gesundes Leben möglich. In der Medizin ist die Psychosomatik die Lehre von den wechselseitigen Beziehungen zwischen Seele und Körper und betrifft die Ursachen (Ätiologie), die Entwicklung (Pathogenese), den Verlauf und die Therapie von Krankheiten. D.h. die Psychosomatik untersucht den Einfluss des Seelischen auf die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung körperlicher Erkrankungen. Gleichzeitig muss festgestellt werden, dass viele körperliche Veränderungen nur dann verständlich werden, wenn sie auch vom Seelischen, dem Erleben, her betrachtet werden.

Der Volksmund hat den Zusammenhang zwischen Seele und Körper schon seit langem erkannt, was in Sprichwörtern wie "Vor Angst in die Hose machen" und "Das schlägt mir auf den Magen!" zum Ausdruck kommt.

René Descartes trennte die Seele vom Körper. In Antike und Mittelalter wurde der Kranke vom Arzt immer in seiner Einheit von Körper und Seele betrachtet und auch behandelt. Im 17. Jahrhundert trennte der berühmte Philosoph René Descartes (1596 – 1650) Psyche und Körper und es kam zum sogenannten Dualismus von Leib und Seele. Was vorher eine Einheit war, zerfiel: Die Seele war von nun an Sache der Theologie und Philosophie und der Körper wurde zum Gegenstand der Naturwissenschaften, besonders der Medizin. Für den Arzt gab es keine Seele mehr, weil man sie nicht sehen, anfassen und untersuchen konnte. Die Medizin sah "den Organismus als eine bewundernswerte Maschine, ausgestattet mit den wunderbarsten, verwickeltesten und zartesten Mechanismen." Dementsprechend wurden Krankheiten nur noch "als Störungen und Defekte der Maschine Körper" verstanden. Eine Betrachtungsweise, die sich in der Medizin teilweise bis in unsere Tage erhalten hat.

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