Panta Ausgabe 3/1992
Dentale Werkstoffe und ihre Systematik für die EAV-Testung
Claudia Lewitzka-Wirsching

Zusammenfassung
Die nach einem zahnärztlichen Eingriff im Mund des Patienten verbleibenden zahnärzt-lichen Werkstoffe werden für den Nicht-Zahnarzt systematisiert. Es wird hingewiesen auf die Vielfalt der Belastungen für den Organismus, die zur Erkrankung führen oder diese unterhalten können.

Schlüsselwörter
zahnärztliche Werkstoffe,
Amalgam,
Metallegierung,
Kunststoff,
Zement
EAV.

Summary
The different material that is left in the mouth of a patient after a dental treatment has been put in order for a non-dentist.
It is pointed to the variety of stress for the organism, which leads to the disease or supports the disease.

Keywords
dental material,
amalgam,
metalalloy,
plastic,
cement,
EAV

In der Zahnmedizin kennen wir eine Vielzahl von Werkstoffen. Als Überblick möchte ich die Werkstoffe, die im Mund des Patienten verbleiben, in drei großen Gruppen einteilen:

1. Metalle und Legierungen
2. Kunststoffe
3. Werkstoffe für die Füllungstechnik.

Betonen möchte ich, dass diese Werkstoffe im Mund des Patienten verbleiben, denn z.B. eine Karies im Zahn führt nach der Behandlung durch den Zahnarzt nicht zu einer restutio ad integrum, sondern der Zahn wird nach Entfernen der Karies mit einem artfremden Material versehen, das zu einer Belastung des Organismus führen kann.

Die Schulmedizin stößt hier an ihre Grenzen: Z.B. Hauttests können nur zu ca. 50% Unverträglichkeiten verifizieren.

Aber auch ganzheitliche Methoden wie z.B. Ohrakupunktur oder Vegatest können nur grobe Anhaltspunkte liefern. Dagegen kann mit Hilfe der EAV sauber unterschieden werden, z.B. welche Metallkomponente die Belastung herbeiführt.

Beginnen möchte ich bei Punkt drei meiner Übersicht, den Werkstoffen für die Füllungs-technik - im Volksmund auch Plomben genannt. Dafür kommen zwei Werkstoffe in Frage: Amalgam und Kunststoff. Beide werden sofort in der Praxis verarbeitet und sind aus der Sicht der Krankenkassen wirtschaftlich, ausreichend und zweckmäßig.

Amalgam ist definitionsgemäß ein Gemenge des Quecksilbers mit einem oder mehreren Metallen, als da sind: Silber, Zinn, Zink, Quecksilber, Kupfer.

Wichtig für den mit Hilfe der EAV behandelnden Arzt ist es zu wissen, welche Komponenten das Amalgam enthält. Denn nicht das Amalgam schlechthin verursacht Unverträglichkeiten, sondern eine oder mehrere Komponenten desselben.
Da Amalgam in der Farbe stark vom weißen Zahn absticht, wird bei Frontzähnen weißer Kunststoff verwendet.

Diese schnellhärtenden Kunststoffe bestehen aus Methakrylaten mit oder ohne anorganische Füller, die der Festigkeit dienen.
Die Kunststoffe werden in der Praxis verarbeitet, indem der Polymerisationsvorgang durch UV-Licht oder Zugabe von Monomer gestartet wird.
Unsere heute zur Verfügung stehenden Kunststoffe sind nicht kaustabil, deshalb muß vor der alternativen Behandlung von Amalgam mit Kunststoff gewarnt werden. Abgesehen von Kunststoffunverträglichkeiten kann es im Seitenzahnbereich durch die Abrasion zu Konse-quenzen für das Kiefergelenk kommen.
Ihre Indikation für den Seitenzahnbereich haben die Kunststoffe bei extrem kleinen Füllungen, als sogenannte Versiegelung von Zähnen bei Kindern im Sinne der Karies-prophylaxe.

Zu den Füllungsmaterialien gehören als dritte Gruppe neben Amalgam und Kunststoff die Zemente.
Sie dienen zumeist als Unterfüllung, Befestigung von Kronen und dem Aufbau zerstörter Zähne für Kronen, da Zemente wasserlöslich sind und somit evtl. nur als vorübergehende provisorische Füllungen indiziert sind.
Wir können die Zemente nach ihrer Zusammensetzung einteilen in: Zinkphosphatzemente, Silikophosphat- oder Steinzemente, Zinkoxid-Eugenol-Zemente und Äthoxybenzoesäure-zemente, Carboxylatzemente und Glasionomerzemente.

Die 4.Gruppe der Füllungsmaterialien beinhaltet die Wurzelfüllmaterialien und die medika-mentösen Einlagen:
Ist die Pulpa entzündet, kann dieselbe entfernt und nach einer eventuellen Vorbehandlung mit Medikamenten eine Füllung in die Zahnwurzel eingegeben werden, um den entstandenen Hohlraum aufzufüllen.
Zum Devitalisieren der Pulpa nahm man früher arsenhaltige Mittel, heute werden zumeist Substanzen auf Formaldehydbasis benutzt.

Alle diese Mittel - auch Einlagen genannt - können natürlich ungehindert in den Knochen diffundieren. Dies sollte bei der Beurteilung eines wurzelbehandelten Zahnes mit Hilfe der EAV Berücksichtigung finden, denn falls dieser Zahn eine Belastung darstellt, hilft die Extraktion dieses Zahnes alleine nichts, sondern der umgebende Knochen muß vorsichtig mit entfernt werden. Diese Information muß der nicht EAV-tätige Zahnarzt haben. Er benötigt, um dies zu verwirklichen, weitere Informationen über Herd- und Regulationstherapie, die in speziellen Aufbauseminaren vermittelt werden.

(...)

Diese Arbeit kann nur ein kurzer Abriß dessen sein, was während zweier Semester dem Zahnmedizinstudierenden an dentalen Werkstoffen und ihren Techniken vermittelt wird. Leider werden die Werkstoffe fast ausschließlich vom physikalisch-technischen Standpunkt aus betrachtet.
Ich wollte mit diesem Kurzüberblick nur den ärztlichen Kollegen vor Augen führen, wie vielfältig - auch in ihrer Beurteilung hinsichtlich der Belastung eines jeden Patienten - die dentalen Werkstoffe sind.

Für den mit Hilfe der EAV behandelnden Arzt bedeutet dies konkret, bei der Testung die Mundhöhle des Patienten mittels Inspektion, Röntgenbilder und Stromreiz zu untersuchen.
Generell gilt es, sich mit dem Zahnarzt während der Behandlung kurzzuschließen, damit der Zahnarzt erklären kann, welche Zahnersatzplanung vorgesehen ist, und der EAV-Arzt die nötigen dentalen Werkstoffe austesten kann.
Bevor der Zahnersatz aber endgültig festgesetzt wird, muß die gesamte Arbeit nochmals getestet werden, um Fehler des Labors bei der Herstellung aufzufinden, die den Organismus des Patienten belasten könnten.

Abschließend möchte ich sagen, dass die von der Mundhöhle auf den Gesamtorganismus wirkenden Störkräfte oft falsch eingeschätzt werden, bedingt durch die für den Nichtzahnarzt unübersehbare Fülle von Werkstoffen. Wobei ich hoffe, dass dieser Kurzüberblick ein wenig zur Klärung beigetragen hat.

(Gekürzter Vortrag, gehalten am 7.9.1990 in Freudenstadt)

Literatur bei der Verfasserin

(Anschrift der Verfasserin: Dr. Claudia Lewitzka-Wirsching, Kirchbergstr. 25, 7100 Heilbronn)

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