Regulationsmedizin Ausgabe 1/2001
WHO`S WHO

In dem folgenden Interview stellen wir Ihnen ein weiteres Vorstandsmitglied der IMGEAV vor. So lernen Sie mit der Zeit nicht nur sämtliche Vorstands- und Beiratsmitglieder kennen, sondern erfahren auch einiges über die Struktur und das Selbstverständnis der IMGEAV. Wir hoffen, dass Sie sich dadurch leichter mit der Gesellschaft identifizieren können. R. H. Hommel

Interview mit Dr. med. Wolfgang Schmitz-Harbauer

Frage:
Sie sind langjähriges Vorstandsmitglied der IMGEAV. Was hat Sie seinerzeit veranlasst, sich aktiv für die Vereinspolitik zu engagieren?

Mein Engagement für die EAV-Gesellschaft begann in einer Zeit des Umbruchs. Voll und die Gesellschaft lösten sich gerade von dem damaligen Geräteproduzenten Pitterling und wollten eine systematische EAV-Ausbildung aufbauen. Da meine Mutter zur gleichen Zeit das Fortbildungszentrum der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄG-fA) leitete und von mir dabei unterstützt wurde, lag es nahe, auch der EAV-Gesellschaft meine Organisationshilfe anzubieten. Es bereitete mir Freude, die Anliegen von Dr. Voll und dem damaligen Präsidenten, Herrn Dr. Fehrenbach, organisatorisch umzusetzen und mit gleichgesinnten Interessen so vernetzen, dass mit positiven Synergien gerechnet werden konnte. Der Übergang von der Ära, die durch die Schaffenskraft, Ausstrahlung und Autorität des Erfinders der Methode gekennzeichnet war, zu der Ära der jüngeren Wegbegleiter und Schüler bedeutete eine besondere Herausforderung an die EAV-Gesellschaft, die die Methode nach innen und außen vertreten musste. Zur Entlastung Volls und Fehrenbachs wurde mir zusätzlich die Aufgabe übertragen, die EAV-Gesellschaft beim Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren (ZÄN) in Freudenstadt zu vertreten. In dem mühsamen Prozess des Zusammenwachsens und gegenseitigen Verstehens von klassischen Naturheilverfahren und Regulationsmedizin habe ich meine ersten praktischen Schritte auf dem Parkett der Kunst des Möglichen gemacht. Die dabei gelernten Lektionen bilden eine gute Basis für die Zusammenarbeit mit anderen ärztlichen Fachgesellschaften, Dachverbänden und politischen Organisationen. Nachdem die nationale Gesundheitspolitik und nun auch die EU-Richtlinien einem immer stärkeren Einfluss auf die Verfügbarkeit von Diagnose- und Therapiemöglichkeiten ausüben, das heißt Pluralismus und Therapiefreiheit in immer stärkeren Maße zu politischen Disposition stehen, erschien es mir notwendig und folgerichtig, mich auch in diesem Hinblick für die Interessen der EAV einzusetzen.

Frage:
Man nennt Sie auch den "Außenminister". Können Sie uns Ihre Tätigkeit im Vorstand näher erläutern?

Der erste Anstoß zum so genannten Außenmisister begann 1987 auf einer Vortragsreise mit Voll zum Wiener Dialog über Ganzheitsmedizin. Damals galt es die österreichische Sektion der EAV nach dem Tod des engagierten Kollegen und Buchautors Kollmer wiederzubeleben. Daraus erwuchs eine Vorstandsaufgabe - nämlich die Betreuung und Koordinierung mit EAV-Kollegen im Ausland. Italien, Österreich, Schweiz, Spanien, Tschechien haben eigene nationale EAV-Gesellschaften gegründet, um ihre nationalen Stimmen im Konzert von EU-Organisationen im Sinne der EAV einbringen zu können. Für diese Entwicklung habe ich mich mit dem Ziel einer echten internationalen medizinischen Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll eingesetzt. Nunmehr gilt es die EAV-Standards europaweit zu definieren und umzusetzen sowie notwendige Kompromisse bei nationalen Besonderheiten zu finden. Da die EU in absehbarer Zeit neben Regelungen für den Arzneimittelmarkt auch Regelungen für medizinische Methoden - insbesondere der unkonventionellen Methoden - beabsichtigt, betrachte ich es als eine der wichtigsten Aufgaben, die gesetzgeberische Entwicklung zu beobachten und über den europäischen Dachverband ECPM schon im Vorfeld des Gesetzgebungsverfahrens unsere Interessen zu vertreten. Verteidigung und Stärkung von Pluralität und Therapiefreiheit in der Medizin sind das Ziel des ECPM und werden in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller-Verband für homöopathische Arzneimittel ( ECHAMP) auf europäischer Ebene umgesetzt. Als Vizepräsident des ECPM arbeite ich in diesem Sinne.

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