Regulationsmedizin Ausgabe 2/2001
Ist die klassische EAV noch aktuell?
Wie wir uns modernen kybernetischen Strategien in der Praxis zunutze machen können ( Teil 1)
von D. Leiner

Die Qualität der Sicherheit eines Stuhles wächst mit der erforderlichen Mindestanzahl seiner Beine. Die Industrie hat daraufhin den 5-beinigen Bürostuhl kreiert. Ähnlich sollten die Forderungen in der Medizin lauten. Die Diagnosen sollten sich aus vielen Einzelaspekten erhärten und jeder, der sie überprüft, zu denselben Schlüssen kommen. Nun ist die Reproduzierbarkeit dessen, was schon vorgeleistet wurde, jedoch leider nicht immer stimmig. Dies gilt vor allem für Naturheilverfahren. Somit ist das wesentliche Kriterium die Reproduzierbarkeit eines Ergebnisses durch einen weiteren gleich qualifizierten Behandler. Es kann deshalb klug sein, sich nicht nur auf eine einzige Diagnostik zu verlassen, sondern sich durch zusätzliche Methoden abzusichern. Eine dieser Methoden ist der Armlängenreflextest, im Rahmen der von der IMGEAV implizierten Ausbildung wird hierüber im September 2001 ein Sonderseminar mit praktischen Übungen stattfinden. Theoretische Denkanstöße hierzu werden bereits jetzt in einem Beitrag von Dr. Dirk Leiner gesetzt, dessen 1. Teil im Folgenden nachzulesen ist.
R. H. Hommel

Zusammenfassung
Auf der Basis modernster kybernetischer Analytik, wie sie von Frederic Vester u. a. in seinem Buch "Die Kunst, vernetzt zu denken" beschrieben wird, soll die Elektroakupunktur nach Dr. Voll einer kritischen Bewertung unterzogen werden. Das sog. "Sensibilitätsmodell" nach Vester ermöglicht eine hocheffektive systemische Analyse hochkomplexer Strukturen wie sie z. B. in der Klimaforschung benötigt werden. Der Vergleich mit der EAV zeigt, dass die Kombination mit einem Muskeltestverfahren in der Lage ist, selbst schwierigste komplexe Krankheitsfälle zu analysieren und sie einer erfolgreichen Lösung zuzuführen.

Schlüsselwörter: Vernetzung, weiche Daten, Fuzzy logic, Mustererkennung, Fehlerfreundlichkeit, Sensitivitätsmodell.

Summary
Based on ultra modern cybernetic analysis as described by Frederic Vester in his book "The art of thinking interlinked", the electroacupuncture according to Dr. Voll is to be checked critically.
The so called "model of sensitivity" according to Vester facilitates an analysis of highly complex structures as necessary for instance in climatic research.
The comparison with the EAV shows, that the combination with a muscular testing procedurre is able to solve most difficult cases of pathology and bring them to successful solution.

Key words: interlink, soft data, fuzzy logic, finding of pattern, kindness to errors, the model of sensivitiy.

Anlässlich eines Vortages im Stuttgarter Arbeitskreis im September 2000 wurde die Idee geboren, unsere Strategien als EAV-Arzt bzw. -Zahnarzt auf der Basis modernster kybernetischer Vorgehensweisen - wie z. B. in Industrie, Wirtschaft oder Wissenschaft zur Problemlösung herangezogen werden - zu überprüfen, um einmal mehr unsere "Aktualität" auf die Probe zu stellen.
Grundlage bildete die Lektüre des jüngsten Buches von Frederic Vester "Die Kunst, vernetzt zu denken" und bezogen auf die Aktualität unserer Methode EAV die Frage:
Könnte Vesters Procedere bei der Lösung z. B. komplexer Probleme unserer Umwelt auch in der Medizin und speziell bei dem, was die EAV als "biokybernetische Vorgehensweise" bezeichnet, hilfreich sein?
Denn fragen wir uns doch einmal kritisch:
Was wir mit der EAV machen, das Suchen, das Probieren, das Schauen, ob hier eine Belastung vorliegt, ob da ein Vitamin fehlt - ist das ein Vorgehen, das dieses System Mensch auf seine Funktionen durchleuchtet? Zeigt uns dieses Vorgehen, warum jetzt der Zustand in der Zukunft vermieden wird?
Denn dies sind die Grundziele und Gedanken, die eine kybernetisch orientierte Planung auszeichnen: Eine Verkehrsplanung beispielsweise sollte so erstellt werden, dass bereits im Planungsstadium auf alle möglichen Eventualitäten dieses Systems geachtet wird, nach dem Motto: Wehret den Anfängen!
Im Sekretariat der IMGEAV erhielten wir im April 1999 einen beeindruckenden Brief von einem Patienten, der mit EAV behandelt wurde. Anlass für diese Diagnostik und Therapie waren rezidivierende Sinusitiden, Polypen in der Stirnhöhle, beides verknüpft mit einer bisher nicht ermittelten Lebensmittelallergie.
Eine operative Entfernung der Polypen brachte kurzzeitig Linderung. Als medikamentöse Behandlung in der Vergangenheit wurden Antibiotika sowie Kortison klinisch eingesetzt.
Dann suchte der Patient einen EAV-Kollegen auf ( kein Mitglied unserer Gesellschaft), dessen Konzept ihn beeindruckte, so dass er in eine Behandlung einwilligte.
Der Patient schreibt wörtlich: "Nachdem mit in der Praxis von ... in einem Zeitraum von ca. 9 Wochen insgesamt 355 Ampullen á 1,1 ml bzw. 2,2 ml ( bestehend aus 17 verschiedenen Nosoden und diversen homöopathischen Komplexmitteln in unterschiedlichen Potenzen) intramuskulär und intravenös injiziert ( im Durchschnitte 40 Ampullen pro Wochen) und weiter homöopathische Mittel verordnet worden waren, ging es mir so schlecht, dass ich mich nur noch dahinschleppte, laut Dr... ein Beweis dafür, dass die Therapie erfolgreich sei, denn dieses Anfangsbeschwerden seien erwünscht und würden sich mit der Zeit legen." Er schreibt weiter: "Ich habe inzwischen verschiedenen Ärzte befragt, die mir bestätigen konnten, dass eine derartige "Rosskur" durchaus die im Laufe der bzw. im Anschluss an die Behandlung entstandenen diversen gesundheitlichen Beschwerden (u. a. stieg mein bisher im Normalbereich liegender Blutdruck auf Werte von 180/120 an und wird seither behandelt) verursacht haben könnte."
Zu erwähnen wäre noch, dass parallel zur Kur eine Bioresonanzmethode 4-mal durchgeführt wurde.
Der hier zitierte Patient hält diese EAV, die an ihm praktiziert wurde, für eine "Schrotschussmethode" nach dem Motto: Irgendwas wird schon passen.
Ich denke, dass wir uns alle einig sind, dass solche "Erstverschlimmerungen" in unseren Praxen unerwünscht sind.
Die Frage ist nur: Wie können wir sie vermeiden? Sind wir der gigantischen Komplexität des biologischen Organismus gewachsen? Könne uns ein Blick in die Kybernetik helfen?
Wer sich täglich mit komplexen Systemen beschäftigt, weiß um die Unterschiede zwischen linearem Denken und systemischem Denken. Wir kennen alle die Handlungsweisen der klinischen Medizin, die oft nur am Symptom kuriert, ohne sich Gedanken über das System zu machen, das dahintersteckt.
Schauen wir zunächst in unsere Ökosysteme: Für Jahrtausende haben sie dem Tun der Menschen standgehalten, haben bedingt durch ihre gigantische Pufferkapazität immer wieder ausreguliert, was der Mensch ihnen abverlangte. Heute, bei 6 Milliarden Menschen jedoch, wirkt jeder Eingriff in die Ökosphäre über eine Art Kreis-prozess mit unterschiedlicher Zeitverzögerung auf uns Menschen zurück; wir sind Verursacher und Empfänger zugleich! Das heißt im Klartext: Änderung tut Not, damit dieser "Vollīsche Eimer" nicht irgendwann vollends überläuft.
Lassen Sie mich zunächst drei Begriffe kurz besprechen, die für den Umgang mit komplexen Systemen von großer Bedeutung sind:

     1. Detaillierung und Datenflut
     2. Einbeziehung von weichen Daten
     3. Erkennen von Mustern

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